Freitag, 5. Juni 2015

Update - Erster Teil

Ich schreibe mir immer ein paar Sachen auf, die meiner Meinung nach wichtig wären, im Blog zu erwähnen. Allerdings ist mittlerweile so viel Zeit vergangen seitdem ich das letzte Mal gebloggt habe, dass ich gar nicht mehr weiß, wo ich anfangen soll. Auch hatte ich mir schon ein paar mal Gedanken gemacht, in deutsch und englisch zu schreiben. Da bin ich aber noch nicht. Ich denke, momentan ist das Denken doch noch sehr deutsch - auch wenn ich kaum noch Sätze zustande bringe, die nicht wenigstens ein englisches oder gar "denglisches" Wort enthalten. Im Geschriebenen gebe ich mir dabei aber wirklich Mühe, die beiden Sprachen getrennt zu halten. Beim Sprechen ist das was anderes.

Pat hat seit Dezember einige Übersetzungsjobs gemacht, bei denen ich ihm auch teilweise geholfen habe. Ich hatte ja seit Ende November keinen Job mehr und da wir von dem einen Job irgendwie leben mussten, hat er natürlich so viele Aufträge wie nur möglich angenommen und wir haben uns die Arbeit geteilt. Es handelte sich dabei zunächst um die Übersetzung von Untertiteln für verschiedene Fernsehserien und Dokumentationen. Es waren ein paar spannende Sachen dabei, die dann auch echt Spaß gemacht haben. Unser Vokabelschatz hat sich dabei enorm verbessert. Aber man merkt schon, dass man an Grenzen stößt, wenn man in der anderen Sprache alles verstehen muss und auch sowas wie Idiome übersetzen muss.
Auch wenn wir mittlerweile nur noch amerikanisches Fernsehen schauen und ich auch fast nur noch englischsprachige Bücher lese, bin ich halt immer noch Native-German.

Im Januar fing dann meine Karriere als professionelle Babysitterin an. Dank unseres Netzwerks an Deutschen, die teilweise schon seit Jahrzehnten hier leben, habe ich mich auf meine Wurzeln berufen und die deutsche Pünktlichkeit, Ordentlichkeit usw. zu meinem Vorteil genutzt. Ich habe die neunjährige Ella nachmittags von der Schule abgeholt und entweder zum Schwimmtrainig oder zu ihrer Mathematiknachhilfe gefahren. Ich konnte mir währenddessen die Zeit vertreiben, da ich ja quasi wie die anderen Nannies oder Eltern entweder auf den Bleachers oder eben vor dem Klassenraum wartete. Der Job war nicht wirklich schwierig und hat ein bisschen zu unserer Haushaltskasse beigetragen. Wir sind ja mittlerweile sehr einfallsreich geworden und, wie man ja meinem Blog entnehmen kann, für alles offen.

Im Februar hat sich dank einer weiteren neuen, aber schon liebgewonnenen Freundin eine weitere Jobmöglichkeit ergeben. Eine Freundin von ihr, die bei einer Versicherungsfirma arbeitet, hat mich "referred". Wie wir bereits desöfteren feststellen mussten, kommt man hier besser irgendwo rein, wenn man jemanden kennt, der selbst in der Firma arbeitet. Dann am Montag gegen Mittag ein relativ formloses Schreiben per E-mail mit angehängtem Resume hingeschickt. Ca. zwei Stunden später einen Anruf, danach noch eine E-mail mit einem sogenannten Cultural Index bekommen. Hier wird man aufgrund von Adjektiven, die man für sich auswählt eingestuft. Am Dienstag habe ich dann nach Auswertung dieses Tests eine E-mail von der HR-Person (Human Resources = Personalstelle) bekommen, Freitag Telefoninterview. Das lief übrigens erstaunlicherweise ganz gut. Hatte ja so meine Bedenken, da Interviews ohnehin aufregend sind und dann auch noch auf Englisch und am Telefon - geht ja gar nicht! Lief aber so gut, dass ich für den kommenden Mittwoch noch zu einem persönlichen Vorstellungsgespräch eingeladen wurde. Und am Nachmittag - ich war gerade mit Ella unterwegs - erhielt ich schon die Zusage. Der erste "richtige" Job bei einer amerikanischen Firma und nicht, wie ich es von anderen Auswanderern aus Blogs oder Foren gelesen hatte, mit mehrmaligen Interviewterminen und Follow-ups. Das lief wie geschmiert. Unfassbar! Ich arbeite jetzt dort seit gut drei Monaten und kümmere mich um die Anmeldung von Arbeitnehmern bei der Krankenversicherung und allem was dazugehört. Und bekomme selbst keine Krankenversicherung von meinem Arbeitgeber, da ich unter 30 Stunden arbeite. Ab 30 Stunden gilt man als Vollzeit und die meisten Firmen bieten einem dann erst die Krankenversicherung über den Arbeitgeber an. Alles in allem ist es aber ein guter Job. Ich habe vier direkte Kollegen im Team, eine Frau und drei Männer. Wobei die Männer eher die "Verkaufssäue" sind, Versicherungsbroker halt. Aber ich werde wenigstens nicht auf Provisionsbasis bezahlt. Apropos bezahlt, obwohl ich über den Arbeitgeber keine Krankenversicherung bekomme, habe ich trotzdem bezahlte Feiertage und bekomme auch fünf bezahlte Krankheitstage. So schlecht ist es dann doch nicht. Aber natürlich laufen bei uns im Haus noch immer Bewerbungen, denn wir wollen ja schließlich beide einen Vollzeitjob bei einer Firma, nicht als Freiberufler, wie Pat momentan, denn da muss man sich ja komplett um das Abführen aller Abgaben selbst kümmern bzw. über die Steuererklärung machen.

Ach ja, kurz zum Thema Steuererklärung, die wir ja nun zwar zum zweiten Mal, doch erstmals als arbeitendes Volk für die USA gemacht haben. Wir haben unsere frühere Nachbarin Beth, die Steuerberaterin ist, gebeten, unsere Steuererklärung zu machen und haben sogar etwas Geld zurückbekommen.

Zum Thema Nachbarn, Umzug und einigen anderen Themen werde ich demnächst noch mehr berichten. Ich nehme mir jetzt auch vor, wieder häufiger etwas zu schreiben.

Song of the day: Brad Paisley - Crushin' it

Sonntag, 5. April 2015

Frohe Ostern - Happy Easter

Wir wünschen allen frohe Ostern!
Happy Easter to everyone!


Samstag, 21. Februar 2015

Unser erster Urlaub - Teil II - The Road Trip

Entschuldigung. Es ist in den letzten Wochen und Monaten etwas turbulenter - als ohnehin schon - bei uns zugegangen. Darüber werde ich in Kürze berichten.
Aber hier erst einmal der zweite Teil unseres Kurzurlaubs, den ich euch noch schuldig bin:

Am Samstag Morgen haben wir im International House of Pancakes (IHOP) gefrühstückt. Es gab leckere Pancakes bzw. French Toast mit Eiern, Speck und Hashbrowns (eine Art Rösti). Mjam.



Danach ging es gut gestärkt über die Scenic Route nach San Diego. Wir hatten ein bisschen Regen in den Bergen, konnten auf Serpentinen hinunterblicken und hatten auf dem Highway 67 in einem kleinen Kaff namens Ramona fast noch einen Unfall mit einem Hillbilly, der einfach aus einer Seitenstraße auf die Hauptstraße fahren wollte. Ich konnte aber ausweichen und uns ist nichts passiert.


Nach einer weiteren sehr schönen Fahrt durch Weinberge und viel Natur kamen wir dann in unserem vorher gebuchten Motel in Chula Vista bei San Diego an. Auch hier ging es erst einmal ab ins Zimmer. Wir hatten noch etwas Pizza vom Abend zuvor übrig, die wir ersteinmal verputzten. Dann ging es für uns nach Downtown San Diego. Wir wollten uns das Gaslamp Quarter anschauen. Wir waren in einem unserer Urlaube zwar schon einmal dort, doch wollten wir nochmal hin und uns dieses Mal mehr Zeit nehmen. Allerdings war Wochenende und die ganze Partygemeinde unterwegs. Obwohl wir relativ zentral einen Parkplatz fanden und dank Pats Schwerbehindertenparkausweises
kostenlos parken konnten, schreckten uns die vollen Lokale und die doch sehr teuren Speisekarten der Lokale ab. Also fuhren wir weiter zum Old Town. Aber auch hier war es so voll, dass uns die Lust verging. Also entschieden wir uns kurzfristig, direkt neben unserem Hotel zum Steakhaus zu gehen. Es waren ja nun auch schon zwei Tage vergangen seitdem wir das letzte Mal Steak gegessen hatten. Und es war sehr lecker und schön.

Am Sonntag gab es dann wieder nur ein kleines Frühstück in Form von Starbucksheißgetränken, Sandwich und Frühstückborrito bei Jack in the Box. Aber das hat uns gereicht.
Mittags ging es dann zum Balboa Park. Auch hier waren wir inmitten vieler anderer Touristen und das Parken war fast unmöglich. Wir trafen uns dann etwas außerhalb mit Phillip, der im Sommer nach San Diego gezogen ist und den wir von unserem Auswanderer-Stammtisch in München kennen. Nach einem leckeren Milchkaffee sind wir noch ein bisschen im Balboa Park spazieren gewesen. Wir haben die herbstlichen Temperaturen in San Diego leider ein bisschen unterschätzt. Pat, der kurze Ärmel und kurze Hose trug und auch ich, die eine dreiviertellange Hose anhatte, haben uns "den Arsch abgefroren". Ein kleiner Schnupfen ist uns davon auch noch ein paar Tage geblieben...
Abends hatten wir dann noch eine nette Zeit in Seaport Village. Dort befindet sich direkt bei den Restrooms eine Ausstellung über das frühere Polizeirevier und man kann auf dem Weg zum Klo in die Gefängniszellen reingehen. Außerdem gibt es dort ein kleines Spielwarengeschäft namens Gepetto. Dort gibt es neben einigen modernen Spielsachen eine Menge Altbekanntes aus Pats und meiner Kindheit. Alleine diese Entdeckung war es wert, sich Seaport Village anzusehen.

Fahndungsfotos aus den 30er Jahren...
hier wurden die Mugshots gemacht...
Fisherpricetelefon - Pats erstes Telefon...
die Dinger habe ich immer die Treppe runtergejagt...
Am Montag Morgen haben wir uns, da wir ja sonst so gut wie nie zum Frühstücken auswärts essen, nochmals Pancake/French Toast mit Eiern, Speck und Hashbrowns bei IHOP gegönnt...
Urlaub kann so süß sein. Als hätten wir da schon gewusst, dass wir sowas für länger nicht mehr genießen können würden...

Danach ging es weiter nach Norden. Im Nachhinein haben wir bereut, dass wir die letzte Nacht unseres Urlaubs nicht irgendwo dort verbracht haben. Stattdessen waren wir in einem Motel 6 und hatten nach unserer Rückkehr in unser Zimmer zunächst keine Handtücher. Die mussten wir uns dann erstmal an der Rezeption abholen. Als wir uns dann zum Schlafen hinlegen wollten, entdeckten wir unschöne Flecken auf unserem Spannbetttuch (wir wollten gar nicht wissen, was das war...). Also riefen wir wieder bei der Rezeption an und wir durften uns neue Spannbetttücher abholen. Leider waren die nicht die richtige Größe. Also bin ich ein weiteres Mal durch die Kälte (wir hatten nur noch ca. 10 Grad Celsius) nach unten zur Rezeption. Der Sicherheitsmann hat dann mit mir zusammen gecheckt, dass ich auch die richtige Größe mitnehme. Er fragte mich noch, wo ich herkäme. Ich antwortete: Aus Los Angeles und lachte dabei. Nein, wegen meines Akzents, so originmäßig. Ich antwortete: Germany. Und er lachte: Sorry, ich dachte Holland... Is scho recht...

Auf unserem Heimweg hielten wir in dem sehr süßen Dörfchen von La Jolla, welches eigentlich zu San Diego gehört. Dann haben wir uns noch an die kleine Bucht gesetzt und die frische Meeresluft genossen.



In Carlsbad haben wir kurz bei der Kadettenschule angehalten. Die haben einen eigenen Strandzugang. Das Foto konnte ich nur durch die Gitter machen, da wir da ja nicht reindurften...

Hier noch ein paar Eindrücke vom Meer und der netten Häuschen in Oceanside.


In Oceanside wollten wir dann weiter am Meer entlang fahren doch war das nicht möglich, da sich dort das Camp Pendleton befindet, ein Militärstützpunkt der US-Marine. Nicht unbedingt der schlechteste Ort, um zu arbeiten...

Der Rest unseres Heimwegs am PCH entlang war dann nicht so romantisch, denn es wurde ja schon um 4 Uhr dunkel - die Uhren wurden ja gerade auf Winterzeit umgestellt. Wir haben also nicht mehr viel gesehen.

Am Abend gab es noch ein Abschiedsdinner mit einem leckeren Cappuccino...


Song of the day: Willie Nelson - On the road again

Mittwoch, 31. Dezember 2014

Happy New Year - Frohes Neues Jahr

Wir wünschen unseren Familien, Freunden und allen, die diesen Blog verfolgen ein frohes neues Jahr und dass alle Wünsche in Erfüllung gehen.

Happy New Year!

Auf ein schönes Jahr 2015!

Song of the day: Auld Lang Syne (Traditional)

Montag, 22. Dezember 2014

Merry Christmas - Frohe Weihnachten

Wir hatten in den letzten Wochen sehr viel zu tun. Wir übersetzen momentan Untertitel für Fernsehserien wie verrückt. Da Pat im letzten Monat keinen einzigen Auftrag hatte, bombardieren sie ihn jetzt wieder einmal so richtig. Aber auch das geht vorbei. Wir haben jetzt noch zwei Tage bis Weihnachten - übrigens unser zweites Weihnachten in den USA. Dieses Jahr hat es auch mit unserem Weihnachtsbaum geklappt. Er steht schon seit Freitag, Licherketten und restlichen Schmuck habe ich gerade drangehängt.

Es heißt ja immer, die Weihnachtstage seien eine Zeit der Besinnung und so. Ich hoffe, dass Pat und ich ein paar Tage wirklich Zeit nur für uns haben - ohne Übersetzungen, Bewerbungen und was uns sonst so in den letzten Wochen beschäftigt hat
...
Heiligabend und Weihnachten (also am 25. Dezember) haben wir jeweils etwas geplant. Mal schauen, ob das alles so hinhaut.

Ich wünsche allen ein schönes Weihnachtsfest. Ob nun eher ruhig oder lebendig, mit der ganzen Familie oder nicht, mit Schnee oder in der Sonne, wie wir es hier voraussichtlich haben werden. Jeder soll es so feiern, wie er es am liebsten mag.

HAPPY HOLIDAYS!!!

Merry Christmas
Merry Christmas






Und hier noch ein kleines Quiz:
Wo ist die Weihnachtsgurke (Christmas Pickle)?








Song of the day: Mariah Carey - All I want for Christmas is you