Samstag, 22. Februar 2014

Erster Arbeitstag und ein strahlender Ehemann

Ich gehöre nun wieder zur arbeitenden Bevölkerung. Ja, der Job beim deutschen Tante-Emma-Laden hat geklappt. Aber dazu später mehr...

Am Samstag haben wir mal wieder die Erfahrung gemacht, wie kundenfreundlich man hier in Elektronikmärkten ist. Wir brauchten für unseren Drucker eine neue schwarze Patrone. Wir haben dazu mal online bei den einschlägigen Elektronikmärkten geschaut. Staples war am günstigsten, daher sind wir dorthin gefahren. Der Onlinepreis war um einen Dollar günstiger als der im Laden. Wir haben den netten Angestellten dort gefragt, wie es aussieht zumal es sich bei diesem Produkt nicht um ein ausschließliches Onlineprodukt handelte (das steht da sonst immer dabei). Er hat dann gleich den Onlinepreis übernommen. Auf dem Kassenbon steht etwas von 100-prozentiger Preisgarantie. Wieder mal einen Dollar gespart... Nachfragen kostet ja nix...

Ich habe dann noch eine Bewerbung für eine Arbeitsvermittlungsfirma geschrieben. Die Bewerbungen müssen ja weiterlaufen. Solange, bis wir unsere jeweiligen Traumjobs gefunden haben. Ein wichtiger Aspekt um den Traumjob zu identifizieren ist derzeit, dass genug Geld reinkommt, damit wir unsere Rechnungen bezahlen können. Später, wenn wir es uns leisten können, schauen wir dann, was tatsächlich unsere Traumjobs sind... Dann können wir etwas wählerischer sein. So frei nach dem Motto "Festhalten und weitersuchen"...

Für meinen Job im German Deli musste ich eine sogenannte "Food Handler Card" machen. Dazu muss man sich online einen Film mit Erkärungen zum Umgang mit Lebensmitteln und zu Hygiene anschauen. Anschließend bekommt man 40 Fragen gestellt. Davon muss man 70 % richtig beantworten und kann sich dann gleich das Zertifikat ausdrucken. Das braucht man hier, um in jeglicher Art von Restaurant oder Laden zu arbeiten, in dem man mit Lebensmitteln zu tun hat. Zuerst dachte ich, dass das bestimmt tierisch schwer wird, aber ich habe die Prüfung mit nur einem Fehler bestanden. Dann kann es ja am Dienstag losgehen...
Nachmittags haben wir uns noch mit einer Freundin getroffen, die schon länger hier wohnt und uns noch ein paar Tipps bezüglich Jobsuche gegeben hat.

Nachdem mir meine Freundin Kat aus Tempe bei unserem letzten Telefonat den Tipp gegeben hat, habe ich mich am Montag als Schulbusfahrer beworben. Die werden gar nicht so schlecht bezahlt. Jedenfalls ist der Stundenlohn höher als der bei verschiedenen Bank-Jobs, wofür wir uns ja auch beworben haben. Apropos Bankjob, im Gegensatz zu mir musste Pat gleich an einem Online-Assessment teilnehmen. Wir fragten uns nun, ob er dadurch weiter ist, ob ihnen bei ihm was gefehlt hat, weil ich schon länger am Stück im Kundenservice tätig war oder warum er das machen musste und ich nicht. Wir werden wahrscheinlich nie erfahren, warum. Da wir uns für den gleichen Job (zwar in unterschiedlichen Filialen) beworben haben, fiel uns dies auf. Sonst kommt es ja wahrscheinlich nicht so häufig vor, dass sich ein Ehepaar auf den gleichen Job bewirbt und solche Dinge feststellt. Wir werden sehen...
Ramon ist am Montag übrigens für ein paar Tage zu einem Trip in Richtung San Diego gestartet.

Dienstag war dann mein erster Arbeitstag im deutschen Laden. Die Kolleginnen waren alle sehr nett. Man muss sagen, ich senke dort den Altersschnitt enorm (sind alle zwischen 70 und 80).
Pat schreibt immer noch fleißig Bewerbungen, hat sich die Woche u. a. bei Best Buy und Staples beworben. Kurz nachdem ich weg war ging dann mal wieder der Feuermelder los. Auf Nachfrage bei der Hausverwaltung erhielt Pat die Info, dass jemand im Haus die Kabel durchgeschnitten hat. Is klar...

Mittwoch habe ich dann einen Interviewtermin bei einer Bank bekommen. Ist zwar nicht mein Traumjob, aber irgendwie muss man ja reinkommen, damit die work history in den USA aufgebaut wird. Denn wenn man erst einmal einen Job hat, dann kommen andere nach... (Zitat von Kat). Ich werde berichten.
Die Benzinpreise machen uns hier in den letzten paar Wochen zu schaffen. Vor gut zwei Wochen waren wir bei $3,39 pro Gallone, jetzt waren es am Mittwoch $3,63! Was'n da los? Meine eine Kollegin meinte, vielleicht sei der Besuch von Obama in Kalifornien der Grund dafür... Ich bin nicht politisch... Apropos Benzinpreis: wir haben das Auto, welches wir uns vor ein paar Wochen angeschaut haben, abgesagt. Wir sind uns nicht sicher, ob ein Auto mit 150.000 Meilen es noch so lange machen wird...

Unser Freund Arne bat uns vergangene Woche, für seine Erfindung "Niagara" zu voten. Hier könnt ihr euch seine Idee anschauen und ebenfalls eure Stimme abgeben.

Pat erhielt eine E-Mail von Time Warner Cable, unserem TV- und Internet-Anbieter, dass sie sich für die Störungen während des Superbowls entschuldigen und wir einen Entschädigungsfilm kostenlos bekommen. Eine Freundin in Washington hat von der Störung berichtet. Cool, dass wir, die eigentlich gar nicht betroffen waren, auch entschädigt werden. Das Geschenk nehmen wir natürlich gerne an - zumal man dafür einen ganz neuen Film umsonst per Video on demand schauen kann.

Am Donnerstag hatte Pat seinen Termin in der Klinik. Er muss sich ja mal von einem US-Arzt bescheinigen lassen, dass er schwerbehindert ist, da die deutschen Papiere nicht anerkannt werden. Sie haben dann dort das volle Programm durchgezogen. Wahrscheinlich auch mit dem Wissen, dass ja alles bezahlt wird. In Pat's Fall zahlt der Staat, da er Medi-Cal bekommt. Erinnert mich aber an das, was Privatversicherte in Deutschland mir erzählt haben. Nach ca. drei Stunden sind wir wieder draußen gewesen, Pat total verstrahlt, da jede Menge Röntgenaufnahmen (mindestens 20 bis 25 Stück) gemacht wurden. Aber die Bescheinigung für die Beantragung des Schwerbehindertenparkausweises hatten wir auch. Also sind wir gleich auf der anderen Straßenseite zum DMV gegangen und waren 10 Minuten später mit einer sogenannten Placard, die Pat erlaubt, auf Schwerbehindertenparkplätzen zu parken, wieder raus. Bei unserem anschließenden Wocheneinkauf haben wir die dann auch gleich eingesetzt. Ist erstaunlich, wieviele Schwerbehindertenparkplätze es hier auf den Parkplätzen der einzelnen Geschäfte gibt. Man muss aber auch bedenken, dass es hier viel mehr "Schwerbehinderte" gibt.
Als ich abends mit meiner Mom telefoniert habe, fragte sie mich, ob ich denn schon was wüsste bezüglich meines Einstellungstests beim DMV. Da die sechs Wochen, die es ja mindestens dauern sollte jedoch erst am kommenden Wochenende abgelaufen wären, hatte ich in den vergangenen Wochen immer nur am Wochenende und nicht täglich nachgeschaut. Aber da wir gerade die Rede davon hatten, habe ich mich eingeloggt und siehe da: ich habe bestanden! Nun kann ich mich auf offene Stellen als "Motor Vehicle Field Representative" bewerben. Also haben wir gleich mal nachgeschaut, ob bei uns in der Umgebung Stellen dieser Art angeboten wurden. Ich fand ganz viele Stellen, jedoch waren die meisten davon in San Francisco, Sacramento, Orange County oder San Diego. Aber drei Stellen waren in unserer Umgebung (bis zu ca. 30 Minuten Fahrtweg einfache Strecke). Leider konnte man sich nur per "richtiger Post" oder per Fax bewerben und zwei der drei Stellen hatten als Bewerbungsende genau den Tag bzw. den nächsten Tag. Da so eine Bewerbung ja nicht in 10 Minuten erledigt ist, entschied ich mich dafür, mich nur für die eine Stelle zu bewerben. Hier lag das Bewerbungsende in der nächsten Woche. Das würde ich hinbekommen...

Am Freitag war Valentinstag - und auch gleichzeitig unser Hochzeitstag. Da Pat am Vortag in der Klinik nicht nüchtern war, musste er zwischen 7 und 10 Uhr nochmal zum Blutabnehmen kommen. Netter Zeitvertreib am Hochzeitstag. Aber wir waren die ersten und die Krankenschwester war richtig gut im "Stechen". Somit waren wir um 7:30 Uhr schon wieder zuhause und haben uns nochmal für zwei Stunden ins Bett gelegt, denn ich musste ja später noch arbeiten und abends wollten wir uns mal wieder ein schönes Dinner gönnen. Also musste ich ja ausgeschlafen sein. Wir haben uns dann aber doch anders entschieden, weil wir erst für 9 Uhr abends einen Tisch bekommen hätten und das Restaurant um 10 Uhr geschlossen hätte. Wir wollten ja nicht gehetzt werden beim Essen und haben unsere Anniversary-Feier auf den nächsten Tag verlegt.

Song of the day: Erste Allgemeine Verunsicherung - Burli

Mittwoch, 12. Februar 2014

Spanner, Elefanten und die Frau mit dem Spiegel

Irgendwie haben wir schon ein paar komische Nachbarn. Diesen wollte ich mal ein paar Zeilen in meinem Blog widmen. Wir haben in München ja schon einiges erlebt, was Nachbarn so fertigbringen, doch hier scheint das Ganze noch etwas extremer zu sein. Wir haben mit unseren Nachbarn eigentlich gar keinen Kontakt. Eine Frau fragte Pat ein paar Tage nach unserem Einzug, ob wir neu hier wären und meinte, dass sie das Gebäude hasst aber trotzdem "Herzlich Willkommen". Eine ältere Frau im selben Stockwerk sehen wir ganz oft mit ihrem süßen Hund Gassi gehen. Mit ihr haben wir uns auch schon öfter mal nett unterhalten. Sie ist aber wirklich eine Ausnahme.
Vor ein paar Wochen fing es dann mit der "Frau mit dem Spiegel" an. Ich dachte erst, die schaut sich halt mal kurz im Spiegel an, zieht sich eventuell mal die Lippen nach oder so. Aber sie ist stundenlang draußen vor unserem Gebäude auf und ab gegangen und hat immer wieder in den Spiegel geschaut. Wir haben sie dann noch an ein paar anderen Tagen immer wieder in derselben Haltung rumlaufen sehen. Schon irgendwie seltsam... Die Nachbarn direkt über uns sind sehr - wie soll ich es nett ausdrücken? - lebhaft. Wir haben echt kein Problem damit, wenn Kinder mal rumtollen. Doch diese Nachbarn sind echt der Hammer. Die laufen durch die Wohnung wie eine Herde Elefanten. Zu den unmöglichsten Tag- und vor allem Nachtzeiten drehen die den Fernseher bis hinten auf, stellen die Waschmaschine an oder lassen sich stundenlang die Badewanne volllaufen. An Weihnachten haben wir deshalb auch mal den Sicherheitsdienst angerufen, als um halb eins in der Nacht immer noch keine Ruhe war. Anfang des Jahres haben wir dann zum ersten Mal die Nachbarn direkt unter uns bemerkt. Ein junger Mann (alternativ eine ältere Frau) steht seitdem immer wieder stundenlang auf dem Balkon und telefoniert in einer uns nicht bekannten Sprache (hört sich aber arabisch an). Wer solche Unterhaltungen am Telefon (z. B. aus der Bahn) kennt, weiß auch, dass diese nicht in Zimmerlautstärke stattfinden. Vor zwei Wochen fanden hier im Gebäude jeden Abend Parties statt - da es am Wochenende war, habe ich nichts gesagt. Doch irgendwann haben sich dann andere Nachbarn beschwert und es wurde noch lauter (weil sich die Feiernden mit denen, die sich beschwert haben angelegt haben), dazu kamen dann noch die kleinen kläffenden Hunde, die in jede Handtasche passen, denn davon gibt es hier in jedem zweiten Apartment einen.

Ach und als ich vorletzte und letzte Woche wegen unserer ausgefallenen Spülmaschine öfter am Spülspecken stand, fiel mir noch ein weiterer Nachbar auf. Ich hatte ihn schon öfter mal vorbeilaufen sehen (vor unserem Küchenfenster, das zum Innenhof zeigt, ist ein Gang entlang, der zum Aufzug führt). Da wir im zweiten Stock wohnen sind zwischen den einzelnen Korridoren Lichthöfe. Nun ist der Typ in der letzten und vorletzten Woche dauernd gegenüber unserem Fenster für ca. fünf bis zehn Minuten stehengeblieben und hat immer gegenüber in den Lichthof gestarrt. Manchmal steht er auch einfach neben dem Aufzug und schaut in das gegenüberliegende Apartment. Ich hoffe mal, dass er kein Spanner ist, der einer Nachbarin beim An- oder Ausziehen zugesehen hat. Obwohl das hier eher nicht möglich ist. Was uns nämlich auch aufgefallen ist, ist die Tatsache, dass die Amerikaner eigentlich immer ihre Jalousien zu haben. In vielen Häusern und Wohnungen gibt es gar keine natürliche Beleuchtung durch Sonnenlicht von außen. Die schalten dann nur ihre Lampen an.



















Heute mal kein "Song of the day" sondern passend zum Thema ein "Album of the day":
Bryan Adams - Waking up the neighbours

Samstag, 8. Februar 2014

Es tut sich was bei der Jobsuche...

Letzten Samstag war ich alleine einkaufen, weil Pat noch immer ein bisschen gekränkelt hat. Da ist mir schon was komisches passiert. Ich habe doch tatsächlich um 18 Uhr vor der geschlossenen Tür eines Supermarktes gestanden! Okay, Costco macht hier am Samstag schon um 18 Uhr zu. Wer hätte das gedacht? Ich kenne sowas nur von kleinen Geschäften auf dem Land (vorzugsweise in Bayern). Okay, dann war ich eben im Mexikanermarkt einkaufen...
Am Sonntag ging es meinem Schatz dann wieder besser. Wir sind mittags nochmal gemeinsam zu Costco gefahren. Da am Sonntag der Superbowl stattfand, war dort die Hölle los. Die Leute kauften wie die Wilden Chips, Dips, gebratene Hähnchen, Pizza und jede Menge Getränke. Man könnte meinen, dass die Lebensmittelindustrie am Superbowl-Wochenende den Umsatz des Jahres macht. Auch wir haben uns eine Riesenpizza mitgenommen. War sehr mmmhh!
Das Spiel an sich war nicht so umwerfend. Okay, ich gebe zu, ich finde American Football nicht so spannend. Mir gefällt der richtige Fußball besser. American-Football-Fans bitte nicht schlagen! Doch ich freute mich auf die Halbzeitunterhaltung mit Bruno Mars. Den finde ich nämlich echt cool. Ich muss zugeben, dass mir der Quarterback von den Seattle Seahawks, Russell Wilson, auch ganz gut gefallen hat. Der war gut, der Junge! Soweit ich das beurteilen kann, da ich ja, wie gesagt, nicht so wirklich der American-Football-Fan und Kenner bin. Pat und ich waren etwas geschockt, dass es sogar einen Werbespot von Scientology gab. Und das zur Hauptwerbezeit des Jahres, denn für Werbespots beim Superbowl zahlen die Firmen riesige Summen. Die Werbespots sind dann auch dementsprechend besonders. Es gab ja auch einen Mords-Trara um die Coca-Cola-Werbung. Dass sich keiner über Scientology aufgeregt hat? Außer Pat und mir? Am Süßesten fand ich aber den VW-Werbespot, in dem ein Vater seiner Tochter erzählt, dass jedes Mal, wenn ein VW 100.000 Meilen mehr gefahren hat, ein deutscher Autoingenieur seine Flügel bekommt. Echt süß!

Am Montag hat Pat seinen Interviewtermin bei der Dame mit dem Maryland-Telefon abgesagt. Wir haben Recherche betrieben und sind zu der angegebenen Adresse gefahren. Da ist zwar ein riesiges Gebäude mit vielen Büros drin, doch irgendwie kam uns das Ganze nicht ganz koscher vor. Als Pat ihr absagte, hörte er im Hintergrund einen Fernseher und Kindergeschrei - sehr professionell!
Ich hatte am Montag mal wieder einen Durchhänger, weil ich irgendwie keinen Fortschritt in der Jobsuche gesehen habe. Pat war dagegen richtig produktiv, hat einen Termin bei einem Arzt ausgemacht, damit er für die hiesigen Behörden einen Nachweis über seine Behinderung bekommt. Man bekommt dann nämlich einige Vorteile wie z. B. einen Schwerbehindertenparkausweis und Nachlass auf die Stromrechnung. Im Internet hat er dann noch ein paar Workshops für uns gefunden, damit wir uns besser auf Bewerbungen und Vorstellungsgespräche vorbereiten können. Hier gibt es gemeinnützige Organisationen, die einem weiterhelfen bei der Jobsuche. Außerdem haben wir uns bei einer Arbeitsvermittlung registriert. Wir hatten somit für die gesamte Woche etwas zu tun. Abends im Bett habe ich mir noch so meine Gedanken gemacht, wo ich mich noch überall bewerben könnte. Dabei fiel mir der deutsche Tante-Emma-Laden bei uns um die Ecke ein. Vielleicht brauchen die ja mal ne Aushilfe, habe ich mir gedacht und wollte die Tage mal nachfragen. Dazu später mehr.


Am Dienstag wurde in unserer Wohnung der Zähler am Warmwasserbereiter ausgetauscht. Die Arbeitsweise hier ist echt lustig. Um ca. 10 Uhr kam der eine Hausmeister und tauschte das Ding aus. Eine Stunde später kam der Kollege und wollte das Ding ausbauen. Als wir ihm sagten, dass sein Kollege das schon erledigt hätte, fragte er uns, ob er den Zähler denn wirklich ausgebaut hätte. Wir sagten, dass er sich gerne überzeugen könne. Die Planwirtschaft lässt grüßen...

Apropos Planwirtschaft oder besser Marktwirtschaft, ich habe mich dann auf Anraten von unserem Freund Simon bei diversen Banken beworben. Mal sehen, was dabei herauskommt. Schaden kann es ja nicht.

Am späten Nachmittag erhielten wir einen Anruf von einer Freundin, die in dem deutschen Tante-Emma-Laden einkaufen war und dort ein Schild gesehen hat, dass sie einen Verkäufer bzw. eine Verkäuferin suchen. Das nenn ich mal Zufall. Wir sind am Mittwoch Mittag gleich mal hingefahren und nächsten Dienstag kann ich kommen und einen Probearbeitstag absolvieren. Natürlich ist das nicht mein Traumjob, aber ein Anfang immerhin. Und mein Vorteil: ich kenne die meisten Produkte (u. a. Maggi-Fix-Produkte und Milka-Schokolade) und kann fließend deutsch sprechen.

Nachdem wir am Mittwoch und Donnerstag jeweils die Workshops und Infoveranstaltungen der staatlichen Arbeitsvermittlung besucht hatten, ging es uns echt besser. Heute waren wir dann noch bei der Jobvermittlung. Die Vermittlerin sieht es als Herausforderung und dass es nicht so einfach ist, unsere gute Ausbildung und Arbeitserfahrung vom deutschen auf das amerikanische System zu übertragen. Aber sie hat uns Hoffnung gemacht, dass sie etwas finden wird. Na hoffentlich...

Gestern waren wir noch in einem Markt um Nutella zu kaufen. Ja, man kann hier auch Nutella kaufen. Sie ist allerdings etwas anders als die, die wir aus Deutschland kennen. Sie schmeckt nicht genauso, ist dafür ein bisschen teurer. In jenem Geschäft liefen nur Frauen mit Kopftüchern und Männer mit langen Bärten rum. Überall um uns rum auf Zeitungen und Zeitschriften, auf Hinweisschildern und Eingängen zu kleinen Cafés, fremde Schriftzeichen. Etwas befremdlich mitten in Los Angeles...

Alles in allem ist diese Woche aber recht positiv gewesen. Ich habe auch schon Feedback von Wells Fargo, einer Bank. Sobald wieder Interviewtermine frei sind, kann ich einen vereinbaren. Die werden dort wohl sehr rar vergeben.

So und zum Abschluss muss ich mich mal selbst loben. Ich habe soeben meine bisher beste selbst hergestellte Guacamole gemacht. Man braucht nur die guten und richtig reifen Avocados dafür und die findet man für 20 Cent das Stück im Mexikanermarkt.

Song of the day: Bruno Mars - Treasure