Donnerstag, 31. Oktober 2013

Ups and downs...

Tut mir leid. Ich bin einfach die letzten anderthalb Wochen nicht dazu gekommen, hier zu posten. Aber ich hole jetzt alles nach! Es ging erst einmal bergab mit unserer Stimmung...

Am Montag haben wir eigentlich nur rumgehangen, sind dann abends noch zu Walmart zum Einkaufen. Pat wollte unbedingt den selfservice beim Bezahlen nutzen, weil an den anderen Kassen so viel los war. Ich halte davon ja nix. Da wird nur Personal eingespart. Gut, ich habe es ein einziges Mal mitgemacht. Okay, ich gebe zu, ich habe es in Deutschland schon einmal bei Ikea versucht. Aber ich bin dieses Mal wieder davon überzeugt worden, dass ich es nicht für sinnvoll halte zumal es auch im Endeffekt länger dauert und man den netten Einpackservice, den es hier gibt, nicht bekommt. Dann sind wir heimgefahren und haben leckere Schinkennudeln gegessen. Hat geschmeckt wie "zuhause". Aber wo ist jetzt zuhause? Ist etwas schwierig, denn wir haben hier ja noch kein richtiges "zuhause"...

Am Dienstag sind wir morgens gleich nach dem Aufstehen nach Santa Monica gefahren um dort unsere selbstgeschmierten Creamcheese-Bagel (Bagel mit Philadelphia) auf der Pier zu essen.

Dann sind wir weiter auf dem PCH (Pacific Coast Highway) über Topanga in Richtung West Hills. Dort haben wir uns in einer sogenannten "gated community" ein paar Häuser angeschaut. Die Gegend war sehr schön, wir hatten teilweise einen super Ausblick direkt von der Küche oder vom Balkon der Häuser aus. Da es sich jedoch um Mobile Homes handelte, waren wir nicht ganz so überzeugt. Es waren keine Wohnmobile sondern solche Fertighäuser, die dort hingestellt wurden. Wir hätten außerdem noch jede Menge Nebenkosten gehabt und hätten uns neben den üblichen Anschaffungen wie beispielsweise Bett und Couch auch noch Kühlschrank, Waschmaschine und eventuell auch den Wäschetrockner selbst anschaffen müssen. In vielen Wohneinheiten sind diese zuletzt genannten Gegenstände oftmals bereits mit dabei. Jim, der uns die Häuser gezeigt hat, ist übrigens auch Schauspieler - wie Pat. Das war ein kleiner netter Nebeneffekt, dass wir auf diese Art und Weise auch noch ein bisschen unser Netzwerk erweitern konnten. Wer weiß, ob dieser Kontakt uns bzw. Pat später noch hilfreich sein kann...
Anschließend hatten wir noch einen weiteren Termin in Van Nuys zur Besichtigung eines Hauses. Die Straße war sehr ruhig, die Häuser dort sehr schön und es sah echt sauber aus - ausgenommen das Haus, welches wir uns anschauen wollten. Unseren Termin hatten wir für 3 Uhr nachmittags ausgemacht. Nachdem wir um Viertel nach 3 noch immer auf die Frau, mit welcher wir verabredet waren, warteten, rief Pat nochmal bei ihr an. Da meinte sie, wir hätten ja sowieso noch einmal anrufen sollen um sicher zu gehen, dass wir auch wirklich kommen würden. Für uns war das klar, aber sie sah das wohl anders. Als sie dann um ca. 20 vor 4 kam, stieg ein Teenager aus der Beifahrertür aus und die Frau am Steuer sagte, ihre Enkeltochter zeigt uns das Haus. Das Mädel kannte sich aber gar nicht mit dem Haus, welches übrigens innen in ebenfalls schlechtem Zustand war, aus. Die alte Frau kam nach weiteren ca. 10 Minuten rein. Wir dachten die ganze Zeit, sie sei die Eigentümerin, aber wie sich dann herausstellte, war sie eine Maklerin. Die Leute, denen das Haus gehört, scheinen entweder so weit weg zu wohnen, dass ihnen das egal war oder aber sie schienen nicht so viel Wert darauf zu legen, wie ihr Haus vermittelt wird...
Wir sind danach noch schnell was essen gegangen. Während wir noch da saßen hatte ich auf einmal einen emotionalen Anfall, der sich in Tränen ausdrückte. Ich fühlte mich überfordert. Pat verstand das, denn in diesem Moment lief irgendwie gar nichts richtig. Wir warteten immer noch auf unsere SSNs, wir hatten weder ein eigenes Auto noch eine Wohnung bisher finden können und die Sache mit unserem Nachmieter ist ja auch noch nicht ausgestanden...

Am Mittwoch waren wir dann alle beide down. Wir haben uns überlegt, was wir nun machen könnten, um voran zu kommen, damit es weiter ginge. Dann fiel Pat ein, dass wir ja durch eine andere Greencard-Gewinnerin wussten, dass es in Arizona einfacher ist, den Führerschein zu bekommen, nämlich, dass man ihn dort nur umschreiben lassen muss. Außerdem sind dort die Mietpreise günstiger. Also schmiedeten wir zusammen mit Claudia Pläne, dass wir auch nach Arizona gehen könnten. Es war total lieb, wie sie uns mit Tipps versorgte. Wir sagten, wir müssten jetzt nochmal in uns gehen und dann entscheiden, wie wir weitermachen wollen.

Am Donnerstag haben wir dann noch weiter über die neuen Pläne, nach Arizona zu ziehen, nachgedacht. Am Nachmittag mussten wir dann aber nochmal raus, weil wir sonst total verrückt geworden wären. Wir sind dann zu Sears gefahren. Das ist ein Kaufhaus ähnlich wie Kaufhof. Wir haben uns dort einfach ein bisschen umgeschaut und meine Brille reparieren lassen. Sie war nämlich am Bügel etwas verklemmt. Auf dem Heimweg haben wir dann noch gesehen, wie die Polizei einen jungen Typen am Straßenrand mit dem Auto angehalten hatte. Der saß ganz verwirrt am Boden und die beiden Polizisten haben ihn und sein Auto durchsucht. Sowas sieht man hier immer mal wieder... Danach waren wir noch lecker essen bei Polly's Pies.

Die Wende kam am Freitag. Darüber in meinem nächsten Post mehr...

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