Mittwoch, 4. Dezember 2013

Thanksgiving, Currywurst und Ikea

Vergangene Woche Sonntag haben wir alle möglichen umliegenden Möbelhäuser aufgesucht und uns informiert, was man dort für wenig Geld Gutes bekommt. Wir brauchen ja zunächst nur die Basics wie Bett, Sofa, Sessel, Tisch und vier Stühle. Bei Plummers um's Eck hat uns nicht wirklich etwas zugesagt. Witzigerweise war dort gerade ein anderes deutschsprachiges Paar unterwegs. Pat trug ein Shirt mit der Aufschrift "Where the heck is Ausfahrt, Germany" auf dem das Autobahnschild für die Ausfahrt aufgedruckt ist. Der Mann, der gerade mit seiner Frau nach Sofas geschaut hat, las den Text, schaute Pat an und meinte "Achso, wo die Ausfahrt ist". Wir haben gar nicht gecheckt, dass er das Shirt meinte und sahen uns verdutzt an. Als wir wieder draußen waren, wurde uns erst bewusst, worum es ging. Irgendwie witzig. Danach haben wir bei Urban Home ein paar sehr schöne Dinge entdeckt, die in Frage kämen. Nach einer Stärkung ging es dann weiter zu Living Spaces. Dort ließen wir uns eine Menge verschiedener Matratzen zeigen und haben Probe gelegen. Aber die guten Sachen dort waren leider auch sehr teuer. Aber wir haben schon mal einen ersten Eindruck bekommen.

Montag kamen dann endlich unsere Greencards per Fed Ex. Irgendwie war die Freude über die beiden Karten nicht so groß wie wir vorher erwartet hatten. Natürlich haben wir uns gefreut, aber da wir mittlerweile ja schon die Sozialversicherungsnummern, den Führerschein und die ID-Karte auch so beantragen konnten, war sie nicht mehr so wichtig, weil wir ja im Notfall unsere Visa im Pass vorzeigen konnten. Nun brauchen wir aber nicht mehr ständig unsere Pässe mit uns rumzuschleppen. Wir werden immer vollständiger...

Am Mittag trafen wir uns in der Verwaltung der Apartmentanlage mit Talla, der Maklerin, Vormieterin und gleichzeitig Tochter des Vermieters. Dort klärten wir noch ein paar Sachen die Wohnung betreffend. Wir mussten für unsere Zugangskarten und für den Einzug jeweils einen bestimmten Geldbetrag per Money Order hinterlegen. Einer davon wird einbehalten, der andere wird als Kaution genommen und die bekommen wir dann wieder, wenn unser Umzug abgeschlossen und nichts an den Räumlichkeiten demoliert wurde. Für die Money Order sind wir zur nächstgelegenen Postfiliale gefahren und haben diese besorgt. Neben dem Cashier's Check eine weitere für uns etwas ungewohnte bargeldlose Zahlungsmethode hier.
Mit Talla waren wir uns schnell einig. Sie versprach uns noch ein paar Wasserfilter, damit wir unser Trinkwasser, welches hier ja ziemlich chlorhaltig ist, filtern können. Die Herstellung der Zugangskarten war auch schnell erledigt. Jennie hat schnell jeweils ein Bild von uns beiden gemacht und ruck zuck waren die Karten fertig. Außerdem haben wir das Formular mit den Zusatzangaben für die Umzugsfirma vervollständigt. Wir mussten der Umzugsfirma mitteilen, dass sie sich bezüglich der Zugangswege an die Security der Wohnanlage wenden sollen. Das haben wir dann auch an Karvi vom Partnerunternehmen unserer Umzugsfirma in Deutschland weitergegeben. Danach sind wir nochmal kurz in unsere Wohnung gefahren, haben kurz gelüftet, weil da immer noch alles nach Teppichreiniger stinkt und sind dann nach einem kleinen Mittagessen weiter zu IKEA. Jawohl, der ist hier fast genauso wie in Deutschland. Manche Sachen sind hier teurer, andere dafür wieder billiger. Es gleicht sich irgendwann wieder aus. Aber das Rumlaufen durch die komplette Ausstellung ist hier genauso anstrengend wie in Deutschland. Wir haben auch hier ein paar Sachen gefunden, die in die engere Auswahl kommen.

Am Dienstag haben wir unsere ersten Job-Bewerbungen abgegeben. Mal schauen, ob etwas daraus wird. Es sind nicht unbedingt unsere Traumjobs aber gut für den Anfang, damit erst einmal Geld reinkommt. Danach sind wir noch einmal zu Urban Home gefahren, weil wir die Eindrücke von Ikea mit denen dort vergleichen wollten bezüglich Sofa, Sessel und Esstisch mit Stühlen. Wir haben uns für eine Mischung entschieden. Wir wollen uns so günstig wie möglich einrichten aber trotzdem soll es uns ja auch gefallen. Nun hatten wir unsere Entscheidung getroffen und die Wohnung anschließend beim Mittagessen in der Cheesecake Factory in Gedanken bereits eingerichtet. Das Essen dort war auch sehr lecker...

Am Mittwoch sind wir vom Geräusch des Laubsaugers geweckt worden - nicht sehr romantisch, aber dann sind wir noch einmal richtig fest eingeschlafen. Danach haben wir telefonisch unseren Esstisch mit vier Stühlen sowie eine total chice Chaiselongue bei Urban Home bestellt. Dann noch einen kurzen Anruf bei der Umzugsfirma gemacht und gefragt, ob alles klar geht. Kein Problem hieß es, dazu aber später noch mehr... Für die Grundreinigung unserer Wohnung mussten wir uns erst einmal mit Putzmitteln eindecken. Wir haben beim 99-Cent-Store und bei Walmart richtig zugeschlagen. Man könnte meinen, wir haben eine Reinigungsfirma und machen das professionell... Danach sind wir zu unserer Wohnung gefahren und mussten leider feststellen, dass unsere Namen immer noch nicht im System der Anlage eingegeben waren, sagten dies in der Verwaltung und sie gab die Namen ein, allerdings mit verdrehten Buchstaben. Wir versuchten noch einmal dies zu reklamieren, aber das Büro hatte bereits geschlossen. Dann also irgendwann später...
Nun mussten wir aber los und unseren Mietwagen "umtauschen". Die Fahrt zum Flughafen sollte laut GPS ca. eine Dreiviertelstunde dauern. Wir hatten insgesamt knapp zwei Stunden Zeit eingeplant. Da wir nicht einmal stop-and-go hatten sondern stop-and-stop sind wir dort mit einer halben Stunde Verspätung nach über zwei Stunden angekommen. Da am nächsten Tag Thanksgiving war, sind alle zu ihren Familien gefahren. Daran hatten wir bei der Festlegung des Termins für den Autotausch nicht gedacht... Witzigerweise wies uns der Mensch bei der Rückgabestelle auf eine Delle in der Motorhaube hin. Die hatten wir beim Abholen des Wagens auch schon reklamiert und von dem Mitarbeiter damals als normales Design des Autos abgetan bekommen. Gut dass wir eine Kasko-Versicherung für das Auto über Enterprise abgeschlossen hatten. So wurde uns nichts dafür berechnet. Das wäre nämlich extrem ärgerlich gewesen. Nach einer kleinen Diskussion darüber bekamen wir dann noch jeweils ein Kärtchen für ein kostenloses Upgrade beim nächsten Mietwagen. Irgendwie kommt uns das bekannt vor. Das war nämlich auch in Deutschland unsere letzte Erfahrung mit Enterprise, dass die nämlich Mist gebaut hatten und uns mit einem kostenlosen Upgrade als Kunden behalten wollten. Daher hatten wir seit über vier Jahren auch kein Auto mehr dort gemietet... Wir wussten schon warum... Es ging dann wieder einmal zum Flughafen damit wir dort mit dem Shuttlebus zur Hertz-Autovermietung gebracht wurden. Auf dem Weg dorthin haben wir gedacht, die ganze USA ist unterwegs. Der Shuttlebus war gequetscht voll mit jungen Familien mit kleinen Kindern, die ihre Eltern und Großeltern in Kalifornien besuchen kamen. Ein Paar unterhielt sich über die Temperaturen in Cincinnati. Gut dass wir in Kalifornien sind...
Bei Hertz angekommen, mussten wir uns erst einmal mit ungeduldigen anderen Kunden in eine Warteschlange stellen. Wir hatten dieses Mal die kleinste Fahrzeugklasse gebucht. Als wir fragten, welches Modell wir denn bekämen, sagte der Typ hinter dem Desk, wir bekämen einen Kia Rio. Da schauten wir gleich mal auf  einer Homepage der Regierung nach, wo der Benzinverbrauch der Hersteller pro Gallone für jedes Automodell zu ermitteln ist. Der Rio ist gut. Wir freuten uns. Als wir allerdings zu der angegebenen Parkplatznummer kamen, wunderten wir uns über den Mitsubishi Lancer der dort stand. Zumal der eigentlich größer ist als die Klasse die wir gebucht hatten. Ich also mal wieder zu der Kollegin an der Ausgangspforte. Sie wies mich darauf hin, dass auf dem Papier welches ich bekommen habe auch ein Mitsubishi Lancer draufstehen würde. Also sind wir nochmal zurück und haben uns beschwert. Der Lancer hat nämlich - je nach Bauweise und Modell - fast 30 Prozent mehr Benzinverbrauch. Klar stimmen die Angaben der Hersteller nie, aber im Verhältnis passt es dann wieder. Den Rio hätte er momentan nicht da. Schön, dass wir vorher über genau das Modell gesprochen hatten, welches wir bekommen sollten. Hielt der uns für doof oder denkt der wirklich, dass alle Autos derselben Kategorie auch denselben Verbrauch haben, den das Beispielauto hat. Is klar....
Wir bekamen dann einen Honda Fit. Wir sind begeistert. Das Auto macht echt was her, ist im Verhältnis zu anderen Mietwagen, die wir schon hatten, sehr modern ausgestattet und sehr spritsparend. Geht doch...
Da wir jetzt schon so lange unterwegs waren und noch kurz bei Dean unserem ersten Vermieter in Carson vorbeifahren wollten, weil er noch einen Brief für uns entgegengenommen hatte, ging es danach - yippie - zu Polly's Pies. Das war mal wieder sehr lecker. Dort haben wir auch gleich zwei Mitbringsel für Thanksgiving, frische kleine Küchlein gekauft. Wir wollten ja am Donnerstag nicht mit leeren Händen zu unseren Gastgebern fahren.

Wir freuten uns richtig auf Thanksgiving. Mal einen ruhigen Tag ohne Stress zu verbringen. Ich hatte vor, Karin mit dem Herrichten ihrer kleinen Wohnung, die uns auch ein paar Tage als Unterkunft diente, behilflich zu sein. Das Bett frisch zu beziehen, ein bisschen aufzuräumen und Staubzusaugen. Sie wollte den traditionellen Turkey diesmal nicht selbst machen sondern fertig holen - so hatten wir das jedenfalls verstanden. Wie sich herausstellte, handelte es sich um ein Thanksgiving-Kit und der Turkey sowie die Beilagen waren jeweils eingeschweißt in einem Paket. Alles war bereits vorgegart. Den Turkey mussten wir dann noch für ca. 2 Stunden in den Backofen schieben. Aber vorher sollte man sich die "Bedienungsanleitung" richtig durchlesen. Es gab nämlich zwei Folien, die erste äußere Folie sollte entfernt werden, die zweite als Bratfolie verwendet werden, damit das Tier nicht zu trocken wird und im eigenen Saft garen kann. Karin entfernte aber gleich beide Folien. Nun war das Problem, dass der Ofen in ihrem Haus kaputt war und nur der Ofen in der kleinen Wohnung, in welcher ich noch am Putzen und Herrichten war, funktionierte. Ich sollte mich dann um das Federvieh kümmern und dafür sorgen, dass es nicht verbrennt. Na super, ich habe noch nie einen Truthahn zubereitet und nun hatte ich die Verantwortung übertragen bekommen. Nachdem ich mir die Bedienungsanleitung nochmal richtig durchgelesen hatte und auch noch das Internet befragt hatte, habe ich mein Bestes gegeben. Doch dann sollte ich ihn auch noch zerlegen. Da bin ich wirklich an meine Grenzen gestoßen. Aber ich habe ihn dann in unterschiedlichen Teilen auf die Teller bekommen. Erschwert wurde dies noch durch die Anwesenheit von zwei Riesen-Golden-Retrievern, die direkt unter mir Platz genommen hatten. Die Beilagen haben nicht wirklich lecker geschmeckt. Der Truthahn war dafür aber echt lecker. Thanksgiving Teil Eins erfolgreich hinter uns gebracht. Danach ging es noch zu der Tochter von Fred. Dort wurde eine Mischung aus Thanksgiving und Chanukkah in großer familiärer Runde gefeiert. Es gab unter anderem auch Truthahn, aber der war schon gebraten und auch schon zerteilt. Fred hat uns dann noch ein paar Werkzeuge und eine Sackkarre für unsere Möbeltransporte mitgegeben. Und zum Abschluss eines doch noch gelungenen Tages hat Pat eine Runde durch die Straßen von Fred's Gated Community gedreht - er ist seit längerer Zeit mal wieder Auto gefahren. Ich war richtig stolz auf ihn als wir dann unsere Fahrt ab nach Hause (also zu unserem vorläufigen Zuhause) machten.

Am Freitag war mal wieder Regen angesagt. Die Stimmung bei uns war ähnlich... Eigentlich wollten wir ja zu Ikea um unsere restlichen Möbel zu kaufen, da wir aber am Mittwoch erst unseren Mietwagen und die Möbel bei Urban Home bezahlt hatten, waren unsere Kreditkarten schon etwas belastet sodass der Ikeaeinkauf nicht mehr ganz drauf gepasst hätte. Wir wären ja schön blöd, wenn wir jetzt etwas bar oder per Debitkarte (also wie EC-Karte) bezahlen würden. Wenn wir es mit der Kreditkarte bezahlen, wird unsere credithistory angekurbelt. Also fiel Ikea flach und wir levelten unsere Kreditkarten erst einmal. Dann haben wir versucht, uns bei den Engergieanbietern anzumelden. Wegen Thanksgiving hatte das Los Angeles Department of Water and Power (das sind quasi die Stadtwerke hier) geschlossen. Wir hätten uns zwar online anmelden können, aber das war uns zu kompliziert, weil wir ja komplett neu in dem Land sind. Bei der Gas Company, wo wir unseren Gasanschluss anmelden mussten, wäre zwar auch was online gegangen, aber wir haben auch dies verschoben. Also machen wir das am Montag. Um doch noch etwas Sinnvolles zu tun, sind wir dann in unsere neue Wohnung gefahren und haben geputzt. Die Wohnung war ja im Vergleich zu einigen anderen, die wir uns angeschaut haben, recht sauber. Aber wenn man Küche und Bad näher betrachtet hat, war das teilweise schon etwas eklig. Zumal der Dreck ja auch der von fremden Leuten war. Also haben wir alles rausgenommen was ging (Schubladen, Einsätze, Regalbretter,...). Wir haben uns gefragt, wie dreckig es in den Wohnungen gewesen wäre, die bereits auf den ersten Anblick schmutziger ausgesehen haben.
Nach vier Stunden putzen hatten wir Spülhände und keine Lust mehr. Nun wollten wir auch noch etwas Schönes machen. Also sind wir, da ja Black Friday war (das ist quasi der Start zur Weihnachtsshopping-Saison), zu Best Buy (Elektronikfachgeschäft, ähnlich Saturn) gefahren. Das war nicht lustig. Zuerst bekamen wir keinen Parkplatz und mussten warten bis einer rausfährt. Dann, als wir endlich drin waren, hätte man meinen können, der Laden sei geplündert worden. Die Regale waren fast alle ausgeräumt. Als wenn man wirklich so viel sparen würde. Das ist eine ähnliche Geschichte wie in Deutschland die Schlussverkäufe. Der Einzelhandel kauft zu diesen Anlässen extra Sachen zusätzlich ein, die dann scheinbar günstig verkauft werden. Wir sind dann wieder nach Hause und haben im Internet nach einigen Elektronik-Sachen wie z. B. Fernseher geschaut. Wir entdeckten dann einen, der uns vom Preis-Leistungs-Verhältnis her gefallen hätte. Als wir uns schon ein wenig verliebt hatten, mussten wir feststellen, dass dieser Fernseher nicht mehr verkauft wird. So ein Mist...

Am Samstag haben wir mal wieder ein bisschen länger geschlafen. Danach ging es zu unserer Wohnung, Putzorgie zweiter Teil, weil wir ja am Montag unsere Sachen aus Deutschland geliefert bekommen. Bis dahin musste alles geputzt sein... Es war zwar immer noch eklig aber wir fühlten uns mit jedem Spritzer aus der Putzmittelflasche besser. Wir wussten ja, dass wir das für uns und für sonst niemanden tun. Wir machen uns das richtig gemütlich und schön hier...
Nach weiteren 3 Stunden putzen sind wir noch schnell bei Trader Joe's zum Einkaufen gewesen und haben dann leckere Backofenkartoffeln mit Zwiebeln, Sour Cream und Käse gegessen. Das war ein schöner Abend.

Sonntag folgte dann die Putzaktion letzter Teil. So, jetzt da alles blitzt und blinkt (sofern das bei nicht mehr ganz neuen Sachen möglich ist), können wir uns hier wohlfühlen. Nun muss nur noch der blöde Geruch vom Teppich verschwinden. Zur Feier des Tages ging es zu El Torito zum mexikanischen Abendessen.

Montag war ein gebrauchter Tag, wie Pat es gerne bezeichnet, wenn gar nichts funktioniert. Wir sollten zwischen 10 und 11 Uhr unsere Sachen aus Deutschland geliefert bekommen. Sicherheitshalber rief Pat gegen 9 Uhr bei unserem zuständigen Sachbearbeiter Karvi von der Umzugsfirma hier in Los Angeles an um ihn noch einmal daran zu erinnern, dass sich seine Leute mit uns in Verbindung setzen sollten, wenn sie da sind, weil sie ja ohne uns nicht von der Security in die Anlage gelassen werden würden. Um Viertel nach 9 rief dann der eine Typ von der Umzugsfirma an, dass sie bereits vor unserer Tür stehen würden. Wir waren gerade auf dem Weg dorthin, da wir ja noch nicht dort wohnen. Wir also schnell hingefahren, mit den Umzugsjungs von unserem Eingang am hinteren Gate zum vorderen Haupteingang (warum fragen wir eigentlich vorher nach, ob alles geklärt ist und bekommen die Antwort JA, wenn es doch nicht so ist???) gefahren um dann wieder nach hinten zu fahren. Dann haben wir einem der beiden Möbelpacker den Weg durch die Tiefgarage zum Service-Aufzug und zu unserer Wohnung gezeigt. Auf die Frage, wie das abläuft, wenn wir etwas beim Auspacken entdecken, das beschädigt wurde, bekamen wir die Aussage, dass sie sich damit nicht auskennen würden und auch nicht so lange bleiben würden, bis wir ausgepackt und inspiziert hätten. Sie würden auch die Verpackungen nicht mitnehmen (obwohl das so in unserem Vertrag steht, auch dass sie zerbrechliche Sachen wie Geschirr zunächst in Augenschein nehmen und dies gleich vermerken, wenn was kaputt gegangen wäre). Er ging dann zurück zum Truck und wir warteten, dass sie nun mit den Sachen in die Wohnung kämen. Stattdessen bekamen wir einen Anruf von Karvi, der sich im Namen seiner Jungs über die weite Entfernung vom Umzugswagen zu unserer Wohnung beschwerte. Dafür müsse er uns 150 Dollar extra berechnen. Die müssten wir zunächst bezahlen, sonst würden sie unsere Sachen wieder mitnehmen. Pat und ich haben dann beide versucht, mit Karvi darüber zu sprechen, dass wir ja in der vergangenen Woche alle Infos weitergegeben hatten und er sich nochmals mit der Security in unserer Anlage zwecks Zugangswege usw. in Verbindung setzen sollte. Laut dem Anruf am Mittwoch war ja auch alles klar. Karvi kommt aus Pakistan und man versteht ihn wirklich sehr schlecht. Außerdem hatte ich das Gefühl, dass ich als Frau sowieso nichts zu melden hatte bei ihm. Er hört nicht wirklich zu. Ich bin dann zur Bank und habe das Geld geholt. Wir versuchten noch, unsere Umzugsfirma in Deutschland zu erreichen, aber erreichten dort leider niemanden mehr. Schließlich hatten wir den Vertrag mit denen und nicht mit der amerikanischen Firma hier. Die beiden Jungs fingen dann endlich an, unsere Sachen aus dem Truck in unsere Wohnung zu bringen. Sie gingen dabei nicht annähernd so vorsichtig mit unseren Sachen um wie es die beiden Jungs in Brunnthal bei der Verpackung getan hatten. Schwere Boxen wurden auf leichte gestapelt. Die Boxen und Gegenstände, die mit "fragile" gekennzeichnet waren, wurden nicht wirklich sanft behandelt. Wir haben dann nach Abschluss der Arbeiten unterschreiben müssen. Die sollten dann das Geld kassieren. Als wir nach einer Quittung fragten, hatten sie keinen Quittungsblock dabei. Wir haben dann selbst was auf einen Zettel geschrieben, damit wir eine Unterschrift von einem der beiden hatten, dass er das Geld erhalten hat. Wir möchten ja nicht böse sein, aber wir hatten den Verdacht, dass diese Zahlung mal eben unter der Hand getätigt worden wäre. Gleich nachdem die Jungs weg waren haben wir der Umzugsfirma in Deutschland über diese Vorgehensweise Bericht erstattet und um Erstattung des Betrages gebeten. Außerdem rieten wir unserer Umzugsfirma, sich bei der Wahl ihrer Partnerunternehmen nächstes Mal besser umzuschauen. Wir hatten gleich am Dienstag Morgen eine Antwort-E-Mail erhalten. Unser Geld wird per Check zurückgezahlt und die klären das mit der Firma hier nochmal intern. Sollten wir irgendwelche Reklamationen haben, sollen wir uns innerhalb von 14 Tagen nach Lieferung an sie wenden. Mit der amerikanischen Umzugsfirma wollen wir auch nichts mehr zu tun haben. Am Montag Nachmittag hat Pat noch versucht, Gas und Strom anzumelden, aber die Warteschleifen hier sind echt der Horror. Irgendwann hatten wir dann die Schnauze voll und haben es aufgegeben. Am späten Nachmittag haben wir dann noch einmal einen kleinen Ausflug gemacht und uns bei Time Warner Cable nach Internet- und TV-Angeboten erkundigt. Abends war Pat dann doch noch bei Strom und Gas erfolgreich. Er musste jedoch zur Verifizierung nach Hollywood in ein Büro der Gas Company. Dies müssten wir bis Ende der Woche erledigen, damit sie uns nicht das Gas abdrehen würden. Der Tag hörte dann doch besser auf als er angefangen hatte. Uns ist dann allerdings noch ein kleines Missgeschick passiert. Auf meiner Seite des Bettes sind zwei Latten des Lattenrostes aus den Halterungen gesprungen. Mir war schon die letzten paar Tage etwas komisch vorgekommen. Es lag aber dann doch nicht daran, dass ich zu schwer für das Bett war, da dies bei dem Bett schon öfter vorgekommen war und die Eigentümer wissen, dass sie einen anderen Lattenrahmen brauchen. Nochmal Glück gehabt...

Am Dienstag lief dann alles wie am Schnürchen. Zuerst haben wir mit unserer Vermieterin in deren Camping-Chevy-Van die bestellten Möbel bei Urban Home abgeholt und in die Wohnung gebracht. Uns war der Weg vom Tor durch die Tiefgarage zum Aufzug nicht zu beschwerlich, komisch. Haben wir super hinbekommen. Danke Pat!!! Danach sind wir zur Gas Company gefahren. Der Sachbearbeiter hinter dem Fenster war sehr nett und freute sich, dass wir aus Deutschland sind. Er erzählte uns, dass er selbst in Bad Kreuznach stationiert war. Nach ein paar Minuten war dieser Termin erledigt und wir sind mal wieder zur Berlin Currywurst gefahren. Mmmmh lecker...

Danach haben wir dann noch ein paar Stunden bei Ikea verbracht. Irgendwie komisch. Es ist fast genau auf den Tag zwei Jahre her, dass wir unsere letzte Wohnung fast vollständig bei Ikea eingerichtet haben. Nun waren wir schon wieder hier. Was auffällt: unser Geschmack hat sich merklich geändert. Wir werden halt auch älter... Wir sind mit einem kleinen und einem großen Wagen rausgekommen, hatten dann noch drei größere Artikel an der Warenausgabe abzuholen. Da wir uns die großen Sachen aber ohnehin liefern lassen wollten, wurden diese nicht erst ausgegeben sondern gleich im Lager behalten. Ich konnte mir dann noch ein Zeitfenster aussuchen und fertig war der Lack - im wahrsten Sinne des Wortes - wir hatten auch ein paar Lacktische dabei. Die Lieferung kam dann heute Morgen um halb 10. Die Jungs mussten genau denselben Weg nehmen wie unsere Umzugsjungs und auch wir gestern. Es gab keinerlei Diskussionen über eine zu weite Entfernung oder ähnliches. Heute Nachmittag haben wir dann mit unserer Lieblingsbeschäftigung, nämlich dem Zusammenbauen von Ikea-Möbeln, angefangen. Gut dass wir von unseren Freunden Werkzeug bekommen haben. Neben der geliehenen Sackkarre von Fred, die uns gestern schon sehr geholfen hat, ist solch eine Unterstützung Gold wert. Leider waren die Löcher für die Schrauben an den Füßen, die unter die Boxspring-Rahmen montiert werden müssen so konstruiert, dass man mit dem Akkuschrauber ganz schlecht rankommt. Das hat uns ganz schön Kraft, Nerven und auch Zeit gekostet. Aber wenn das Bett erst einmal steht, geht der Rest schnell von der Hand. Morgen geht's weiter... Bald haben wir unsere Wohnung fertig eingerichtet. Die Sachen sind schon alle drin, nur noch nicht am richtigen Platz. Aber das wird... So macht das Ganze doch mehr Spaß!

Bockwurst mit Prenzlauer-Berg-Sauce und leckerem Brot

Scharfe Käsewurst mit Original-Sauce und leckerem Brot

...und täglich grüße das Murmeltier...
...wir waren doch erst vor zwei Jahren hier...

3 Kommentare:

  1. Hallo Alex,

    wieder mal etwas "Verbindendes" zur good old Germany: Immer wieder mal kleine Stolpersteine und Ärgernisse. ;-)

    Aber Hauptsache, dass dem Grunde nach doch alles sehr gut für Euch läuft. Freut mich sehr für Euch!

    Für mich als alte "Ikeanerin" sehr interessant die Info über Ikea. Deswegen habe ich auch immer wieder in amerikanischen Filmen oder Serien Ikeamöbel erkannt.

    Alles Gute,

    Katharina

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  2. Song of the Day???

    Super, dass es nun doch recht flott vorwärts geht. Hoffe, dass das mit den Jobs auch klappt.
    Alles Gute für euch!
    LG, Kerstin aus'm Bübü...

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  3. Hallo ihr Zwei,
    schön, dass es mit der Wohnung geklappt hat, naja, kalifornien ist halt nicht München, hier ists schwer eine Wohnung zu bekommen, ihr wisst ja noch...
    Vielen dank für die karte, ist gut angekommen, leider können wir ja noch nicht antworten.
    Mit dem Ikea müsst ihr euch doch wie in eurer letzten Wohnung fühlen! ;)
    Liebe Weihnachtsgrüße und ein schönes neues Jahr mit viel Glück wünscht euch Familie Nicolai

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