Montag, 3. März 2014

Bewerbungsauszeit am Meer

Am Samstag war Ramon wieder zurück von seinem Trip nach Oceanside und San Diego.
Wir (Pat und ich) waren abends lecker Steak essen - haben unseren Hochzeitstag nachgeholt und meinen ersten Paycheck gefeiert (yippie!). Wir waren bei Black Angus - das ist ein Steakhouse wo es wunderbare Filet Mignon gibt - und das zu moderaten Preisen. Als die Leute an unserem Nachbartisch gegangen waren, wurde der Tisch wieder hergerichtet. Jedoch haben sämtliche Kellner und anderen Angestellten des Restaurants eine Styroporbox auf der Eckablage oberhalb des Tisches geschickt übersehen. Wir haben uns einen Spaß daraus gemacht und Pat meinte zu unserem Kellner als wir fertig waren - bzw. aufgegeben hatten und nach einer Box für die Reste fragten, ob er uns die Box vom Nachbartisch geben könne, die würde da ja doch nur dort rumstehen. Lustigerweise reagierte unser Kellner sehr gewitzt und meinte, er bringt uns lieber eine Box die auch von der Größe her passen würde.

Sonntag sind wir kurz bei Freunden gewesen, deren Mama zu Besuch da war. Wir hatten einen schönen Nachmittag bei Tee und Keksen.

Am Montag war mal wieder ein Feiertag - President's Day. Leider konnte ich somit meinen Paycheck noch nicht einlösen, da an dieser Art Feiertag meistens alle Behörden sowie Banken, Postfilialen und Schulen geschlossen haben. Geschäfte hingegen haben offen. Da ich meine Online-Bewerbung bei JC Penney nicht wirklich bestätigt bekommen hatte und mir nicht sicher war, ob sie überhaupt ihren Weg gefunden hatte, sind wir dann ausgestattet mit einer schriftlichen Bewerbung zur Filiale gefahren. Dort wurde ich jedoch wiederum auf das Online-Verfahren verwiesen. Die Vorzimmerdame der Personalabteilung war zwar freundlich aber verstand nicht, dass genau das ja das Problem war. Da dort Computer für Online-Bewerbungen zur Verfügung standen, loggte ich mich also nochmal ein, meine Daten waren dort auch noch alle vorhanden und demonstrierte ihr, dass ich am Ende des Prozesses aus dem Programm geworfen wurde - der Vorführeffekt blieb zum Glück aus und sie sah ein, dass sie die "old-fashioned" schriftliche Bewerbung an die zuständige Sachbearbeiterin in der Personalstelle weiterleiten würde. Jedenfalls hat sie mir das zugesagt. Wir werden sehen. Danach sind wir noch ein bisschen in der Mall rumflaniert und haben uns gewundert, wie viele Menschen an diesem Tag wohl frei hatten und Zeit hatten, durch die Mall zu laufen... Arbeiten die alle bei Behörden, Banken, der Post oder in einer Schule?

Abends verfasste ich noch meine Bewerbung für eine der freien Stellen beim DMV. Diese brachte ich dann am Dienstag vor der Arbeit direkt zu dem entsprechenden Büro. Die Fahrt dorthin war trotz Berufsverkehrs okay. Dort bekam ich jedoch keinen Parkplatz. Ich hatte aber Glück: eine Angestellte musste kurz weg und ihr Parkplatz sollte, wenn sie in 15 Minuten wieder zurückkommen würde, noch frei sein. Ich versprach ihr, dass ich nicht länger als 15 Minuten bleiben wolle, da ich ja nur meine Bewerbung abgeben wollte. Ich parkte also auf ihrem Parkplatz, ging hinein und fragte einen der Sicherheitsleute, die grundsätzlich immer da sind, ob er mir sagen könnte, wo ich den Ansprechpartner laut Bewerbung finden würde. Er brachte mich dann gleich zur Office-Managerin und sie nahm meine Bewerbung entgegen. Leider fehlte ein Formblatt, welches jeder Bewerbung beigefügt werden müsste. Sie bot mir aber an, dass ich dies ohne Probleme nachreichen könne. Ich bin dann innerhalb meiner 15 Minuten wieder zurück zum Auto gekommen, habe - wie von der netten Angestellten gewünscht - das Verkehrshütchen auf den dann freien Parkplatz gestellt und bin in die Arbeit gefahren. Dort habe ich mich erst einmal erkundigt, ob ich wohl ein privates Fax schicken könnte. Das wäre gar kein Problem. Gut, dann musste ich abends bloß noch das Formular fertig machen und könnte es am nächsten Tag an den DMV faxen. Glück gehabt... Bei Staples und Fed-Ex hätte mich das Faxen von 4 Seiten ein Vermögen gekostet. Die verlangen dafür über 6 Dollar...

Am Dienstag Nachmittag bekam Pat eine Nachricht von Sony bei denen er sich am Samstag beworben hatte. Sie wollten am Mittwoch ein Telefonat mit ihm führen. Dieses lief so gut, dass sie ihn für Donnerstag zu einem Bewerbungsgespräch einluden. Da ich ja bereits wieder seit Dienstag arbeitete (unser Laden hat montags grundsätzlich geschlossen), musste ich mir den Tag frei nehmen, was ich aber gerne tat, wenn es darum ging, dass mein Schatz einen gut bezahlten Job bekommen könnte. Meine Kolleginnen verstanden den Grund auch voll und ganz. Überhaupt habe ich es im German Deli sehr gut getroffen.. Abends habe ich für uns zur Feier des Tages eine leckere Pizza geholt, von der wir dann zwei Tage gegessen haben.

Wir fuhren dann also am Donnerstag nach Los Angeles rein und Pat hatte ein einstündiges Interview. Zuerst sprach er gleichzeitig mit einem potenziellen zukünftigen Kollegen und dem direkten Vorgesetzten, die ihm die Position und die Tätigkeit genauer erklärten. Danach fand ein Gespräch mit dem übergeordneten Boss statt. Zum Schluss sprach Pat noch mit einem deutschen Angestellten der Firma, der Pat's Deutschkenntnisse, die der Job verlangt, bestätigen sollte. Alles in Allem verlief das Gespräch wohl positiv. Pat hatte ein gutes Gefühl, da er neben den Deutschkenntnissen auch sonst gut für den Job geeignet zu sein schien. Sie waren jedenfalls von seinen einschlägigen Kenntnissen begeistert. Die Entscheidung, ob er den Posten bekommt, wollten sie bis Freitag der nächsten Woche fällen. Abends lud uns Ramon noch zu einem Abschiedsdinner ein. Da er gerne "typisch amerikanisch" und "Steak" essen wollte, sind wir gleich noch einmal zu Black Angus gefahren. Irgendwie hatte ich schon seit mittags immer wieder Niesanfälle und mein Hals kratzte ein wenig. Außerdem hatte ich ein paar Probleme beim Schlucken. Als wir nach dem Essen zuhause waren, bekam ich richtiges Kratzen im Hals und legte mich ziemlich bald hin und lutschte zur Sicherheit ein Salbeibonbon. Die Nacht war echt schlimm. Ich war dauernd wach, bekam nicht richtig Luft, hatte Durst, doch konnte nicht richtig trinken, da meine Nase zu war. Am Freitag war ich dann so fertig, dass Pat in der Arbeit anrief und mich krank meldete. Meine Chefin wünschte mir gute Besserung und wies meinen Hinweis, dass ich am Samstag wieder kommen wollte, zurück. Ich sollte erst einmal schauen, dass ich wieder fit werde. Pat machte mir dann einen heißen Tee und ich legte mich nochmal schlafen. Mittags nachdem wir Ramon verabschiedet hatten, der wieder nach München zurückfliegen musste, ging es mir etwas besser, doch wir wollten auf jeden Fall für die kommende Nacht vorsorgen und sind nochmal losgefahren um Medizin kaufen - Pillen gegen Erkältung - welche für tagsüber und welche für die Nacht. Pat bestand darauf, auch noch Wick Vapo Rub zu kaufen, damit ich wieder richtig durchatmen könne. Die kommende Nacht war nicht wirklich besser - trotz Medis. Also blieb ich auch am Samstag nochmal im Bett. Unsere Vormieterin wollte mittags ihre "vergessenen" Blumentöpfe und Balkonutensilien abholen. Als sie dann gesehen hatte wieviel Kram das alles war, schob sie ihre Schwangerschaft vor. Sie könne nix tragen und hätte auch kein Platz im Auto. Ihr Mann würde alles am nächsten Tag holen kommen. Na super! Denn am nächsten Tag, nachdem von ihr keinerlei Nachricht kam, wann ihr Ehemann denn vorbeikäme, fragten wir mal vorsichtig nach. Ihm ging es auch nicht so gut. Wir baten dann höflichst aber bestimmt um die Abholung innerhalb der nächsten zwei Wochen. Pat meinte zu mir, wir könnten ja für den Platz, den ihr Kram einnimmt, einen Teil von der Miete abziehen. Das fände ihr Vater bestimmt nicht so lustig...

Wir haben uns dann seit langer Zeit mal wieder einen schönen, faulen Sonntag gemacht. Bevor es zum Frühstücken nach Santa Monica ging, mussten wir noch tanken. Als ich bezahlen wollte, lief eine Frau, die hinter mir in der Schlange stand, hektisch davon. Das habe ich auch noch nicht erlebt. Ihr Auto rollte rückwärts auf die - zum Glück war Sonntag und nicht so viel los - sechsspurige Straße. Sie hatte aber ein gutes Tempo und erreichte das Auto rechtzeitig bevor es noch irgend jemanden anderen erwischt hätte. Eigentlich wollten wir mal wieder nach Santa Monica in den Omelette Parlor. Da dieser leider geschlossen hatte (wegen Umbau oder aber ganz dicht gemacht hat - man weiß es nicht, da die Homepage jeden Tag ein anderes Special anpreist und vorgibt, der Laden hätte geöffnet), sind wir in unser geliebtes Café 50's gefahren.

Nach dem Frühstück sind wir über den Sunset Boulevard gecruist. Anschließend haben wir uns eine Stunde an den Strand gesetzt und die frische Meeresluft und die Sonne genossen. Dies war auch eine gute Bekämpfungsmethode meiner Erkältung.

Santa Monica Beach
Blick ins San Fernando Valley


Skyline im Valley
Auf dem Rückweg haben wir dann noch kurz die schöne Aussicht in's Valley genossen. Am Abend habe ich dann zuhause mexikanisch gekocht. Ich liebe mexikanisches Essen!

Song of the day: Die Fantastischen Vier - Tag am Meer

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