Freitag, 31. Januar 2014

Von Päckchen, Monstern und kranken Mäusen

Mittlerweile habe ich herausgefunden, was vor zwei Wochen nachts los war. Eine Verfolgungsjagd, die in Orange County begann und auf dem Freeway 101 im San Fernando Valley endete. Die Polizei versuchte wohl mehrmals einen Typen mit erhöhter Geschwindigkeit zu stoppen. Hier oben haben sie ihn dann, nachdem sie ihm die Reifen aufgeschossen haben, gestellt. Hierzu gibt es ein irres You-Tube-Video. Der ist auf den Felgen noch weitergefahren...

Was wir leider festgestellt haben: Der Service bei der Paketzustellung lässt hier genauso zu wünschen übrig wie in Deutschland. Komischerweise immer dann, wenn wir was bei Amazon bestellen, erhalten wir teilweise Sachen mit der Post (in D mit DHL) oder mit Fed-Ex (in D u. a. mit Hermes). Als wir noch in München gewohnt haben, kam es öfter mal vor, dass der Paketzusteller uns einfach ein Kärtchen reingeschmissen hatte, weil er zu faul war, in den zweiten Stock zu latschen, obwohl wir zuhause waren. Einmal mussten wir sogar von Amazon erfahren, dass etwas in der gegenüberliegenden Apotheke abgegeben wurde. Hätten wir nicht zufällig den Namen der Inhaber gekannt, hätten wir noch nicht einmal gewusst, dass es dort abgegeben wurde. Naja, jedenfalls ist uns genau dasselbe auch hier passiert. Sonntag sollte unsere Lieferung mit der US-Post zugestellt werden. Abends bekam ich eine E-Mail von Amazon, dass es bei der Zustellung leider ein Problem gegeben hätte. Also bin ich an unseren Briefkasten gegangen und es lag tatsächlich ein Kärtchen drin mit der Info, dass wir nicht erreichbar gewesen wären und das Paket am nächsten Tag in der Postfiliale abgeholt werden könnte. Blöderweise war am nächsten Tag Martin-Luther-King-Tag, ein gesetzlicher Feiertag und die Post hatte natürlich geschlossen. Also habe ich das Paket erst am Dienstag abholen können. Als wir uns in der Postfiliale darüber beschweren wollten, wurden wir von dem unfreundlichen und sehr arbeitswilligen Mitarbeiter an die Telefon-Hotline verwiesen. Pat rief dann dort an, weil ich einfach keinen Bock darauf hatte, stundenlang in einer Warteschleife zu hängen und dann noch nicht einmal was davon zu haben. Ein indischer Callcenter-Mitarbeiter nahm dann die Angelegenheit bis ins kleinste Detail auf - und es kam weder eine Entschuldigung noch sonst eine Art von Entschädigung. In Deutschland haben wir in so einem Fall wenigstens ein Schreiben von der Post bekommen. Ob das mehr gebracht hat, lassen wir mal so dahingestellt sein. Ich habe mich dann bei Amazon beschwert und dort bekam ich neben der einmonatigen Verlängerung der Prime-Test-Phase noch einen 10-Dollar-Gutschein. Wenigstens etwas...

Letzte Woche Montag haben wir uns dann noch mit einem alten Bekannten von Pat getroffen, der ein Projekt mit ihm machen wollte. Es handelte sich um eine Art Dokumentation über unsere Auswanderung. Aber da wir uns momentan in erster Linie um unsere Bewerbungen kümmern müssen, kam es leider nicht dazu. Aber vielleicht ergibt sich ja später noch einmal die Gelegenheit.

Am Dienstag wurde dann auch der zweite Teil unserer Bestellung bei Amazon geliefert. Diesmal war der Zusteller Fed-Ex und sie haben es auch ganz brav bei uns an der Haustür abgeliefert. Wir hatten uns ein aufblasbares Intex-Gästebett gekauft. Geht doch... Pat hatte noch einen Online-Einstellungstest für einen Job zu bewältigen. Währenddessen beschäftigte ich mich mit dem Papierkram für die Anmeldung bei der Krankenversicherung. So schlimm war es dann gar nicht. Wir mussten einen Arzt als ersten Ansprechpartner angeben. Das ist hier so ähnlich wie in Deutschland beim sogenannten Hausarztmodell, dass man zuerst zu einem Arzt gehen muss und der einen dann an den entsprechenden Facharzt überweist, wenn es nötig sein sollte. Unser Englisch ist zwar sehr gut, aber wenn es um medizinische Fachbegriffe geht, stoßen wir ja teilweise im Deutschen schon an unsere Grenzen. Daher wollten wir gerne einen deutschsprachigen ersten Anlaufpunkt haben. Das erwies sich dann als nicht so einfach. In dem uns zur Verfügung gestellten Ärzte- und Klinikenverzeichnis wimmelte es zwar von Ärzten, die neben Englisch auch Arabisch, Koreanisch oder Farsi sprachen, doch deutsch? Am Ende haben wir dann einen Facharzt ausgewählt, der auch deutsch spricht. Wenn sie sich jetzt beschweren, dass wir einen Facharzt gewählt haben, werden wir unsere Beweggründe vorbringen. Zumal er auch ein Fachmann für meine chronische Erkrankung mit der Schilddrüse wäre...
Abends haben wir dann noch mit den Neuauswanderern Annika und Simon geskypt, die uns von ihrem ersten Tag in der neuen Heimat berichtet haben. Wer sich für das Abenteuer der drei in Florida interessiert, sollte hier klicken: Adventure in America

Wie zuverlässig hier Handwerker sein können, durften wir letzte Woche Mittwoch am eigenen Leib feststellen. Robert sollte unsere undichte Stelle an der Gaszufuhr des Kamins reparieren. Laut unserer Terminierung sollte er zwischen 9 und 11 Uhr kommen. Als er um halb 12 immer noch nicht auf der Bildfläche erschienen war, rief Pat ihn an. Er habe den ganzen Morgen versucht uns zu erreichen, weil er sagen wollte, dass er kommt, hätte uns aber nicht erreicht. Leider hatte er sich eine falsche Telefonnummer notiert. Okay, den Termin haben wir dann auf Freitag verlegt. Da wir mit dem Zeitfenster von zwei Stunden bei ihm bisher immer schlechte Erfahrungen gemacht haben (er kam dann immer erst danach), hat Pat ihm gleich gesagt, er solle zwischen 9 und 10 kommen und nicht, wie von Robert gewünscht, zwischen 8 und 10. Er kam tatsächlich um 10 nach 9! Der Kamin soll wohl repariert sein. Wir können es nicht überprüfen, da das Gas ja komplett ausgestellt ist. Darauf machten wir unsere Vermieter-Tochter auch aufmerksam, denn wenn Robert das Ding nicht richtig repariert hat, könnte sie bzw. ihr Vater ja Nacharbeiten verlangen, doch sie bzw. ihr Vater schien daran nicht interessiert. Da wir die Rechnung nicht bezahlen, kann es uns ja auch egal sein. Die nächste Baustelle ist auch schon da. Am Mittwoch wollte unsere Spülmaschine nicht mehr... Sie hat einfach nicht mehr abgepumpt. Das sollte an und für sich kein Problem sein. Ich bin ja ein wenig "handy" und habe erst einmal sämtliche Siebe, die man rausnehmen kann, gereinigt. Danach die stehengebliebene Brühe "ausgelöffelt", d. h. mit einem Becher rausgeschöpft. Dann habe ich alles wieder eingesetzt und die Spülmaschine dann nochmal ganz normal gestartet. Aber wieder blieb unten das Wasser drin stehen. Da wir von unseren Vermietern keinerlei Bedienungsanleitungen bekommen hatten, haben Pat und ich im Internet recherchiert und anhand der Modellnummer eine ähnliche Maschine und deren Anleitung gefunden. Der einzige Tipp, der bei diesem Problem gegeben wird, ist zu überprüfen, ob der Schlauch für das Abwasser nicht nach oben geht. Doch, die haben den so intelligent angebracht, dass er nach oben geht... Das können wir nun auch nicht ändern. Also wieder einmal an unsere Vermieter-Tochter getextet, weil wir sie nie telefonisch erreichen können. Sie rief dann abends zurück und entschuldigte sich damit, dass sie schwanger wäre. Ah ja. Jedenfalls konnte sie uns nicht helfen und meinte, wenn wir die Maschine nicht mehr zum Laufen bringen, sollte ich doch mal die Nachbarin fragen, die hätte die gleiche Maschine. Is klar. Nun spüle ich schon seit über einer Woche mit der Hand. Ich will ja nicht rummemmen, aber wenn man die letzten 10 Jahre eigentlich immer eine Spülmaschine hatte, dann ist das echt fies...

Wie ihr vielleicht festgestellt habt, hatte ich eine kleine optische Veränderung in meinem Blog vorgenommen. Ich wollte Werbung einbinden. Ich verstoße zwar wohl grundsätzlich nicht gegen die Regeln, die erfüllt sein müssen, doch habe ich meine Seite wohl nicht für alle Formate optimal gestaltet. Daher habe ich das Thema erst einmal auf Eis gelegt. Vielleicht hat jemand den einen oder anderen Tipp für mich...

Pat erhielt am Mittwoch einen Anruf von einer Firma, bei der er sich beworben hat. Bei dem Kurzinterview das er dann am Telefon führte, wurde er lustigerweise darauf aufmerksam gemacht, dass er ja viel in Deutschland gearbeitet habe. Pat antwortete darauf, dass das vielleicht daran liegt, dass er aus Deutschland komme. Achso... Am Freitag hat er dann aber doch eine Absage bekommen. Ist nicht so schlimm, zumal die Art der Formulierung hier echt viel aufbauender für den Bewerber ist, als wir es sonst aus Deutschland kannten. Sie entschuldigten sich dafür, dass sie ihm momentan keinen Job, der zu seinen Qualifikationen passt, anbieten können.
Nachmittags sind wir dann noch in Hollywood gewesen, weil wir uns einen Gebrauchtwagen anschauen wollten. Der derzeitige Eigentümer geht zurück nach Deutschland. Wir haben eine kleine Probefahrt gemacht. An und für sich läuft er gut. Wir sind uns aber irgendwie nicht sicher, lassen nochmal jemanden, der sich technisch besser auskennt, drüberschauen. Das Auto ist halt auch schon 12 Jahre alt und hat 150.000 Meilen drauf. Entscheidung erst einmal vertagt.

Nach einem dritten Testlauf habe ich die Spülmaschine jetzt komplett abgeschrieben. Leider lässt sich unser Vermieter Zeit mit der Entscheidung, ob und wann er jemanden zum Reparieren vorbeischickt. Wir sollen nun selbst jemanden bestellen. Nö, das werden wir schön bleiben lassen. Nachher kostet das Reparieren mehr als die Maschine wert ist (was ich mir echt gut vorstellen kann) und das soll der Vermieter entscheiden. Wir sollten die Kosten mal wieder von der nächsten Miete abziehen. Nö, das werden wir schön bleiben lassen. Laut Mietvertrag könnte man uns bei Reduzierung der Miete durch Abzug von Reparaturkosten vorwerfen, wir hätten die Miete nicht vollständig bezahlt und uns würde eine Vertragsstrafe drohen.

Das würde uns noch fehlen. Bei unserem Glück, dass wir in den letzten Monaten haben. Laut unserem Anwalt hat unser Nachmieter durch seinen Anwalt eine Klageabweisung bei Gericht beantragt. Die Begründung lag noch nicht vor. Zusätzlich könnten uns noch weitere Kosten drohen, wenn der gegnerische Anwalt eine Sicherheit für den (zwar sehr unwahrscheinlichen) Fall, dass wir den Prozess verlieren, beantragt. Weil wir, da wir im Ausland leben, dann nicht "greifbar" wären und er sicherstellen möchte, dass er auch sein Geld bekommt. Toll, so stelle ich mir einen Rechtsstaat vor! Wir haben einen Vertrag, der von der Gegenseite nicht eingehalten wurde und müssen neben dem Ausbleiben der Zahlung in höherer vierstelliger Höhe an uns auch noch Gebühren und Sicherheitszahlungen an Gericht und gegnerischen Anwalt zahlen, damit der Prozess überhaupt zustande kommt. Jaja, Recht haben und Recht bekommen, sind zwei Paar Schuhe...
Wir überlegen nun, wie wir so schnell wie möglich an Geld kommen, wenigstens einer von uns einen Job bekommt. Denn momentan wollen alle Geld von uns, wir haben nur Ausgaben und keinerlei Einnahmen. Die Bewerbungen sind entweder Reinfälle (siehe auch mein Post über Pat's Interview vorletzte Woche), Absagen oder man muss warten. Unsere Geduld wird in letzter Zeit ganz schön hart auf die Probe gestellt. Wir haben festgestellt, dass sich unsere Auswanderung mit dem Ausbleiben von Einnahmen wirklich zu einem Abenteuer entwickeln könnte, wenn kein Geld reinkommt. Sachdienliche Hinweise zu Jobangeboten bitte an uns.

Apropos Geld reinbekommen. So unkompliziert die Abmeldung bei der früheren GEZ im Sommer auch verlief, so bescheuert stellen die sich vom "Rundfunkbeitrag" jetzt an. Pat erhielt letzte Woche ein Schreiben (wurde an unsere letzte Meldeadresse in Deutschland geschickt und Dank Nachsendeauftrag an Pat's Mom weitergeleitet) in welchem er aufgefordert wird, sich anzumelden, da die Meldebehörde ihnen seine Adresse mitgeteilt habe.

"Auf Basis gesetzlicher Bestimmungen haben wir die Adressdaten der Einwohnermeldeämter mit den bei uns angemeldeten Beitragszahlern abgeglichen. Unter lhrem Namen konnten wir für diese Wohnung kein Beitragskonto finden. Wir bitten Sie, zu prüfen: Zahlen Sie oder eine Mitbewohnerin bzw. ein Mitbewohner bereits den Rundfunkbeitrag für diese Wohnung - oder ist eine Anmeldung beim Beitragsservice von ARD, ZDF und Deutschlandradio erforderlich? Senden Sie uns den Antwortbogen bitte..."

Ich weiß nicht, wo die die Adressen gekauft haben. Ich weiß von meinem Job beim Meldeamt, dass die die Daten abgleichen, doch in dem Fall sind sie wohl auf veraltete Daten gestoßen... Ich habe ihnen dann eine etwas unfreundliche Antwort-E-Mail geschickt, in welcher ich auch meinen Unmut über das schlechte Programm bei den Öffentlich-Rechtlichen Sendern zum Ausdruck gebracht habe und dass es ja kein Wunder ist, wenn sie die Steuergelder (denn nichts anderes ist dieser Rundfunkbeitrag) so verschleudern. Bin ja mal gespannt, was da noch kommt. Die sind ja nicht ganz sauber...

Letzten Samstag war unsere Stimmung am bisher tiefsten Punkt angelangt. Wir sind beide total genervt von dem ausbleibenden sichtbaren Fortschritt. Es gibt ja immer noch Leute, die meinen, wir würden glauben, dass die hier nur auf uns gewartet haben - dem ist sicherlich nicht so, und das ist uns auch ganz bewusst. Aber kann es sein, dass neben all dem, was bei uns schief läuft, nicht mal was vorwärts gehen kann - z. B. die Jobsituation??? Ich weiß, dass vor dem Erfolg immer Schweiß steht, doch wenigstens ein kleiner Erfolg könnte sich doch so nach vier Monaten endlich mal einstellen...

Am Sonntag hatten wir von einer "Alt-Auswanderin" Besuch, die uns ein paar Anekdötchen aus ihren letzten 20 Jahren USA erzählt hat. Auch bei ihr gingen einige Berge abwärts aber auch wieder aufwärts. Sie hat uns dann ein paar gute Ratschläge (und ich meine das jetzt auch so) gegeben. Nach diesem Gespräch sind wir wieder etwas besser drauf gewesen.

Montag haben wir unseren pakistanischstämmigen Freund von der Hertz-Autovermietung zuhause besucht. Er hatte uns zu sich eingeladen. Seine Familie war total nett und wir hatten einen schönen Nachmittag zusammen. Shahid hat uns auch noch ein paar Tipps bezüglich Jobsuche und Durchbeißen gegeben. Wir saugen alles auf, wie zwei Schwämme. Mal gespannt, ob beim Ausdrücken der Schwämme irgendwann auch was rauskommt.

Tata, das Päckchen von meiner Mom hat es nach genau sechs (6) Wochen endlich zu uns geschafft. Wir wissen jetzt auch, woran es lag, dass es so lange gedauert hat. Meine Mom hatte eine Zutat, die zwar lieb gemeint war, aber dem Zoll in sämtlichen Ländern ein Dorn im Auge gewesen wäre, in das Päckchen getan - einen frischen Tannenzweig. Das Päckchen wurde geöffnet und genau gefilzt. Sie haben es dann wieder "fachmännisch" verpackt und mit einem Klebeband mit der Aufschrift "Agriculture - opened for inspection" dekorativ zugeklebt. Leider konnten wir von den selbstgemachten Weihnachtsplätzchen nur noch ein paar Stückchen retten, der Rest bestand nur noch aus Krümeln. Aber trotzdem vielen lieben Dank, Mama, für die Geschenke. Abends kam Ramon, unser nächster Gast aus Deutschland an. Er hat auch in der Greencardlotterie gewonnen und wir kennen uns vom Münchner Stammtisch. Er möchte sich hier ein bisschen umschauen, SSN beantragen und seine Auswanderungsplanung vorantreiben.

Den Dienstag haben wir hauptsächlich damit verbracht, unsere Profile auf monster.com einzustellen. In der Hoffnung, dass wir über dieses Portal "entdeckt" werden. Bisher haben wir aber leider nur eine Handvoll dubioser Anfragen von Versicherungsfirmen oder anderen sogenannten "Finanzdienstleistern" erhalten, deren Sitz entweder nicht ersichtlich oder in Chicago war. Sind dort immer noch so viele böse Buben beheimatet? Wir sind doch nicht bei Boardwalk Empire!
Unsere Ohren wurden am Dienstag Abend hart gefordert. Ich wollte gerade essen kochen als unsere Rauchdetektoren allesamt (in jedem Zimmer) anfingen, in schrillem Ton loszuplärren. Wir konnten sie nicht ausschalten. Es war auch keinerlei Feuer oder Rauch in der Wohnung vorhanden. Pat wollte den Sicherheitsdienst anrufen und ist zu diesem Zweck aus der Wohnung rausgegangen, weil wir ja unser eigenes Wort nicht hören konnten. Da liefen schon ganz hektisch Leute im Flur rum, die versuchten, den (Fehl-?) Alarm auszuschalten. Die Feuerwehr kam dann auch noch - zum Glück ohne das große Geheul. Ich hatte noch eine halbe Stunde später das Pfeifen im Ohr...

Am Mittwoch haben wir uns mit einer Schulfreundin von Pat in einem Café in der Melrose Avenue getroffen. Das Parken dort war gar nicht so einfach. Und da soll sich nochmal einer über den Schilderwald in Deutschland beschweren! Ich habe entschieden, dass für uns die beiden grünen Schilder galten. Als wir zwei Stunden später wieder ans Auto kamen war kein Ticket dran, wir hatten auch keine Kreidestriche auf den Reifen. Ich gehe davon aus, dass meine Auslegung der Regelung richtig war...
Jetzt kränkeln Pat und ich ein bisschen rum. Zuerst hatte ich am Mittwoch Morgen Kopfweh. Ich habe dann nochmal eine Runde geschlafen, danach ging es wieder. Waren vielleicht noch die Nachwirkungen vom Pfeifen der Feuermelder.
Pat hat seit der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag Kopf- und Gliederschmerzen, hatte gestern auch etwas erhöhte Temperatur. Bis abends hat er nichts gegessen, nur geschlafen, getrunken und sein Fieber rausgeschwitzt. Gestern Abend  waren wir bei der Pharmacy und haben Ibuprofen gekauft. Dann waren wir bei Freunden zum Essen eingeladen. Dort ging es ihm gut. Als wir wieder heim wollten, fing er an zu zittern. Das war mal eine krasse Form von Schüttelfrost. Ich habe ihn dann gleich ins Bettchen gepackt und er hat geschlafen, geschlafen, geschlafen. Heute geht es ihm schon etwas besser. Momentan ist hier ne Grippewelle im Umlauf. Ich hoffe, das dieser Kelch an mir vorübergeht...



Apropos Kelch: Wir hatten ein paar Flaschen "Helles" aus Deutschland mitgebracht. Eine Flasche davon haben wir dann letzte Woche "gekillt". Nicht, dass das Bier schlecht wird... Wir wollten es uns für "einen besonderen Anlass" aufheben. Da wir allerdings bisher nur besondere Anlässe hatten, wussten wir nie, wann wir das Bier rausholen sollten. So, eine Flasche ist nun plattgemacht. Vielleicht machen wir am Sonntag zum Superbowl eine davon auf. Das wäre vielleicht eine gute Gelegenheit. Mal schauen, welches der vielen Essen-Lieferdienst-Angebote wir annehmen...


Ach ja, heute habe ich meine erste Job-Absage bekommen. Für einen Job im Büro einer Universität. Hier muss man sich fast überall auf der Seite der Firma bewerben. In diesem Fall wollten sie aber, dass man sich online registriert und zusätzlich ein Anschreiben und den Lebenslauf per E-Mail oder Post zuschickt. Also habe ich in der Online-Bewerbung auf meine folgende E-Mail und deren Anhänge verwiesen. Zu 99 Prozent haben die nur die Online-Bewerbung gelesen, gesehen, dass ich die Sachen nicht vollständig ausgefüllt habe und mich deshalb aus der Verlosung geschmissen. Pat meinte, dass sie, nachdem sie meine E-Mail auch noch gelesen haben, sich bestimmt nochmal bei mir melden werden. Allerdings finde ich ein solches Vorgehen schon etwas dämlich. Sorry, aber ich weiß nicht, ob ich da arbeiten will, wenn die sich nichtmal die Mühe machen, ihre eigenen Regeln einzuhalten... Okay, es war in deren Sicht vielleicht faul von mir, dass ich nicht noch einmal alles mit der Guttenberg-Tastatur übertragen habe, aber darüber lässt sich streiten... Pat hat heute noch einen Anruf bekommen, dass er nächste Woche zu einem Interviewtermin kommen soll. Der Anruf kam von einem Telefon mit einer Vorwahl aus Baltimore, Maryland. Auf Nachfrage von Pat meinte die Dame, dass sie das Mobiltelefon ihres Bruders benutze. Klingt schon dubios...

Song of the day: Erste Allgemeine Verunsicherung - Ba-Ba-Banküberfall

2 Kommentare:

  1. Da viele Amerikanischen Firmen meist schon die Bewerbungsunterlagen in die Rundtonne befoerdern, die mit keinem Amerikanischen Background punkten koennen, waere fuer Euch vermutlich ein Open House oder eine Job Fair am Besten. Dort kann man mit persoenlichem Auftreten punkten und bekommt viel eher eine Chance. Solche Verantstaltungen warden in Zeitungen vorangekuendigt und finden ganz oft in Hotels statt. Ansonsten hilft, gerade in der Anfangszeit, meist nur Vitamin B.... Networking ist das Schlagwort!
    Viel Glueck und VG aus OC

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  2. Danke Tanja, wir haben uns ja aber schon auf viele verschiedene "Arten" beworben. Wir müssen halt ein bisschen geduldig bleiben. Aber das haben wir ja schon gelernt in den letzten Monaten (mal mehr, mal weniger erfolgreich) ;)

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