Sonntag, 29. Dezember 2013

Happy New Year

Nun ist unser erstes Weihnachten hier auch schon wieder vorbei. Leider haben wir es nicht mehr geschafft, unsere Weihnachtsdeko anzubringen und unseren Weihnachtsbaum aufzustellen. Wir hatten noch soviel mit dem Aus- und Einräumen unserer Sachen, putzen, staubsaugen und aufräumen zu tun, weil wir es ja auch schön haben wollten und nicht alles zu Weihnachten rumliegen sollte. Am Montag waren wir dann einkaufen. Ich dachte, hier ist das nicht so schlimm, doch es war genauso wie in Deutschland vor den Feiertagen. Die Leute waren alle gestresst und aggressiv und man hätte meinen können, es gibt am nächsten Tag nichts mehr in den Geschäften. Dabei ist hier ja nur der 25. Dezember Feiertag und die Geschäfte haben teilweise auch an diesem Tag noch geöffnet - jedenfalls vormittags. Am Heiligen Abend, nachdem wir mit unseren Familien geskypt bzw. telefoniert hatten, haben wir morgens noch den traditionellen Kartoffelsalat mit selbstgemachter Mayonnaise zubereitet. Bei strahlendem Sonnenschein sind wir dann am frühen Nachmittag vorbei am Mulholland Drive über Topanga Canyon nach Santa Monica gefahren. Eine Freundin von uns hatte uns erzählt, dass es dort einen deutschsprachigen Weihnachtsgottesdienst gibt. Es war wirklich sehr schön obwohl wir es etwas befremdlich fanden, dass wir an Weihnachten mit kurzen Ärmeln in der Kirche sitzen. Es war ein schöner Gottesdienst mit Krippenspiel und schönen Weihnachtsliedern. Am spaßigsten war aber der Einwurf des Pfarrers, dass er einen Fehler gemacht habe, denn er hatte das Einsammeln der Kollekte vergessen. Man muss dazu sagen, dass wir in einer lutherischen Kirche waren. Das wurde dann aber noch am Ende des Gottesdienstes nachgeholt. Nicht dass die Kirche arm wird... Okay, hier in den USA wird ja keine Kirchensteuer einbehalten...
Nach der Kirche sind wir noch kurz zu Vons, da wir noch Gewürzgurken für den Kartoffelsalat benötigten. Um die Zeit bis zur Ankunft unseres Gastes zu überbrücken, waren wir noch kurz bei Denny's und haben eine Kleinigkeit gegessen. Wir wussten nämlich nicht, wie lange das am Flughafen und bei der Autovermietung dauern würde.
Pat sprang am Flughafen schnell aus dem Auto. Ich blieb drin sitzen und wäre, falls nötig, noch einmal eine Runde gefahren. Aber nach etwa 20 Minuten kamen die beiden samt Gepäck auch schon raus. Wir fuhren dann zur Autovermietung um für die Urlauberin den Mietwagen in Empfang zu nehmen. Lustigerweise (eigentlich war es eher traurig) leuchtete beim Starten des Motors ein Lämpchen im Armaturenbrett. Der Ölwechsel war fällig. Also sind wir noch einmal reingegangen und haben das reklamiert. Pat war echt sauer und sagte der offensichtlich angenervten Mitarbeiterin, dass sie dafür sorgen soll, dass das Auto so nicht rausgegeben wird. Unser Gast bekam dann ein baugleiches Modell, leider nur mit Stoffbezug, der erste hatte nämlich Lederbezüge - aber nicht genug Öl... Man kann halt nicht alles haben...Dann ging es als Kolonne zu uns nach Hause. Wir haben dann noch den Kartoffelsalat mit den Gurken gepimpt und dazu gab es Frikadellen. Ein typisch deutsches Heiligabend-Essen.
Am ersten Weihnachtsfeiertag (ups, hier gibt es ja nur den einen) haben wir uns mit Fred zum Mittagessen getroffen. Eine Gruppe jüdischer Frauen hat vor ein paar Jahren eine neue Tradition ins Leben gerufen, damit die (Haus-) Frauen nicht so viel mit dem Kochen an Weihnachten zu tun haben. Sie bereiten an Weihnachten für die Öffentlichkeit ein Weihnachtsmenü zu. Jeder, der wollte, konnte dort kostenlos zu Mittag essen. Es gab Schinkenbraten mit Gemüse, Sauce und Salat. Als Nachtisch gab es diverse Kuchen und Cookies. Zur Unterhaltung spielte eine jüdische Gruppe Musik und ein Jongleur und Zauberer führte seine Kunststücke vor. Alles in allem war es sehr lustig. Als wir dann gegangen sind durften wir uns noch an einem Tisch ein kleines Geschenk mitnehmen. Das war so ähnlich wie bei einer "Tafel". Es gab Brot und andere Backwaren, die gerade an dem Tag abgelaufen waren. Wir wunderten uns, wer das alles bezahlt hat aber es gab vermutlich Sponsoren wie beispielsweise Trader Joe's und Costco, da die Backwaren alle von dort waren. Ich finde das eine Supersache - zumal dort Menschen der unterschiedlichsten Religionen, Hautfarben und Portmonnaiegröße zusammen Weihnachten gefeiert haben. Danach sind wir zum Strand gefahren. Unser Neuankömmling war ganz fasziniert von dem schönen Wetter an Weihnachten - wir hatten um die 80 Grad Fahrenheit (27 Grad Celsius) - super, oder? Dann waren wir noch bei Fred's Tochter und ihrer Familie. Abends waren wir alle ziemlich fertig und sind früh in's Bett gegangen.
Am Donnerstag haben wir einen Ausflug nach Santa Barbara gemacht, sind dort wieder bei traumhaftem Wetter durch die Altstadt gebummelt, den Turm des Gerichtsgebäudes mit einem Aufzug hochgefahren. Ein fränkisches Pärchen stand mit uns im Aufzug und machte sich über die Amis lustig, dass man hier hochfahren kann und nicht wie in Europa raufsteigen muss - aber es hätte schon eine Treppe gegeben, waren wohl selbst zu faul...

Pat und ich auf dem Turm des Gerichtsgebäudes in Santa Barbara
Danach sind wir noch in einem kleinen Deli essen gewesen bevor wir zur Santa Barbara Old Mission gefahren sind. Leider war die letzte Führung dort schon vorbei und dadurch konnten wir nicht in die Kirche rein. Schade. Um wenigstens noch ein wenig vom Sonnenuntergang mitzubekommen sind wir dann runter zum Hafen bzw. Strand von Santa Barbara gefahren. Auf Wunsch einer einzelnen jungen Frau ging es dann nach Camarillo in die Premium Outlets. Ich, die nicht so wirklich eine Shopping-Queen ist, habe mir aber noch ein verspätetes Weihnachtsgeschenk gemacht.

Schildi-Ohrstecker
Abends waren wir dann noch beim Mexikaner essen. Am Freitag sind wir dann früh mit Sandwiches und Starbuckskaffees rauf nach Topanga Canyon gefahren, haben dort bei einer wundervollen Aussicht gefrühstückt bevor wir dann weitergefahren sind an die Santa Monica Pier. Dort waren sehr viele Touris unterwegs, also sind wir nur mal drüber gelaufen und weiter nach Venice an die romantischen Kanäle gefahren. Mittagessen waren wir bei In-N-Out-Burger. Da Pat das mexikanische Essen vom Vortag nicht so gut vertragen hat und nichts essen wollte, wartete er draußen auf uns.
Pat und Miley

Als ich rauskam, hatte er einen Hund neben sich und hielt die Leine fest. Tom, ein netter älterer Herr aus Santa Monica, hatte Pat darum gebeten, kurz auf Miley aufzupassen während er sich drinnen einen Burger holt... Während des Essens erzählte Tom uns viel aus seinem Leben in Ohio, Florida und Kalifornien. Wir tauschten die E-Mail-Adressen bzw. Telefonnummern aus. Hier macht man öfter mal solch nette Bekanntschaften...


Den Sonnenuntergang erwischten wir wieder am Strand, diesmal am Venice Beach... Kann das Leben nicht schön sein?
Pat und ich am Venice Beach
Der Himmel über uns und dem Meer...


Am Samstag haben wir nicht am "Touristenprogramm" teilgenommen, weil wir uns um unser neues und zukünftiges Leben (Bewerbungen und  Papierkram) kümmern mussten. Schließlich sind wir ja nicht im Urlaub! Abends waren wir dann nach dem Essen zusammen einkaufen. Danach haben wir noch die Routenplanung für unseren Gast gemacht - Motels und Sehenswürdigkeiten herausgesucht auf der Rundreise von Los Angeles über Long Beach, San Diego und dem Joshua Tree Park zurück zu uns nach Los Angeles. Sie meinte, wir könnten das professionell machen. Wäre vielleicht eine Geschäftsidee...Heute früh ist unsere Freundin dann aufgebrochen zu ihrer zehntägigen Rundreise. Ich hatte tierisch Kopfschmerzen und habe mich nochmal hingelegt. Heute Mittag war dann nochmal Bank und Papierkram angesagt. Am Nachmittag waren wir zum allerersten Mal in einem unserer Whirlpools. Das war entspannend... So schön kann das Leben sein... Da Pat heute immer wieder Gas gerochen hat, rief er vor einer Stunde bei der Gascompany an. Wir dachten uns, dass eventuell der Kamin nicht ganz dicht ist. Sie schickten gleich jemanden, der das ganze überprüft hat. Er hat den Kamin jetzt ausgeschaltet. Da ein Leck in der Gasleitung war, müssten ein paar Teile ausgetauscht werden oder wir lassen ihn einfach aus. Wir hatten ihn sowieso nicht benutzt sondern nur zu Vorführzwecken ein paar Male an. Zum Glück hat mein Mann ein so gutes Näschen...

Wir wünschen all unseren Lesern ein gesundes neues Jahr. Möge das kommende Jahr 2014 genauso spannend sein und alle Wünsche und Vorhaben erfolgreich in Erfüllung gehen... Danke dem Jahr 2013 für die spannenden Abenteuer die wir erleben durften...

Song of the day: Louis Armstrong - What a wonderful world

1 Kommentar:

  1. So, bei uns ist es schon alt, bei euch dauert es noch etwas, das neue Jahr.
    Wir wünschen euch auf jeden Fall ein gesundes und erfolgreiches Jahr, viel Glück und Segen,
    Die Münchner aus der Pfeuferstraße!

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