Montag, 13. Januar 2014

Bewerbung, Krankenversicherung und Roggenbrot

Nach der Aufregung am letzten Sonntag im alten Jahr wegen unseres Gaskamins haben wir das Jahr aber noch relativ ruhig ausklingen lassen. Montag waren wir nochmal bei unserem TV- und Internetanbieter, da wir immer noch nicht den Zugangscode für die Registrierung unseres Gratis-Geschenks (ein Galaxy Tablet) bekommen hatten. Wir sollen uns noch ein paar Tage gedulden, schließlich waren und sind ja auch ein paar Feiertage dazwischen.
Pat rief am Montag auch noch bei der Nummer an, die uns die Mitarbeiterin vom DMV (Führerscheinstelle) eineinhalb Wochen vorher gegeben hatte. Wir sollten ja dort noch einmal nachfragen, ob wir eventuell unsere Greencards hinfaxen müssen, weil die Ausstellung des Führerscheins bzw. des Ausweises nicht abschließend bearbeitet werden konnte, da bei Beantragung der Dokumente noch keine Greencards vorgelegen hatten. Der unfreundliche Sachbearbeiter am Telefon bestätigte unsere Befürchtung und bat um Übersendung der Greencards per Fax. Was wir dann auch gleich bei FedEx um die Ecke erledigten. Pat sollte dann am folgenden Tag nochmal anrufen und nachfragen, ob die Bearbeitung unserer Dokumente Fortschritte gemacht hat. Jawohl, hieß es, er könne einen Fortschritt sehen und die Dokumente kämen innerhalb der nächsten zwei Wochen per Post zu uns nach Hause.

Silvester haben wir dann mit Fred zusammen bei Freunden verbracht. Wir waren dort zum Abendessen, es gab Barbecue - wie fast immer bei Harold und Anne, was aber nicht negativ gemeint ist, denn es schmeckt immer sehr gut. Anschließend gab es noch eine türkisfarbene Schoko-Buttercreme-Torte. Die war nicht so wirklich unser Ding. Auf unserer anschließenden Heimfahrt über den Mulholland Drive wurde mir auch etwas schlecht. Pat und ich haben dann noch ein bisschen alleine zu zweit auf unserer Couch gesessen und um Mitternacht mit einem Glas Cola angestoßen. Anschließend haben wir noch unseren Eltern ein schönes neues Jahr gewünscht. Hier wird an Silvester zum Glück nicht so mit Feuerwerk rumgeballert. Auf diese "Tradition" können wir gerne verzichten... Es gibt hier in Kalifornien wohl an manchen Stränden und Piers Feuerwerke, die dann aber von der Stadt oder der Feuerwehr durchgeführt werden. Viele schauen sich aber auch einfach ein paar Stunden vorher das Feuerwerk in New York an.

Am ersten Januar des neuen Jahres haben wir erstmal ausgeschlafen, weil wir für unsere Verhältnisse doch etwas spät ins Bett gegangen waren. Wir sind halt auch nicht mehr die Jüngsten... Auch am Donnerstag fühlte ich mich noch etwas angeschlagen. Hoffentlich habe ich mir keine Erklältung eingefangen. Aber wahrscheinlich war mein Schlafrhythmus einfach noch nicht wieder eingestellt. Dadurch dass ich spät aufgestanden bin, bin ich natürlich auch später ins Bett gegangen, habe abends immer lange im Internet gesurft, Sachen recherchiert und Fernsehen geschaut.
Wir haben dann am Donnerstag noch unsere ersten Lebensmitteleinkäufe für das neue Jahr im Mexikanermarkt gemacht und das wars auch schon wieder. Seit dem neuen Jahr werden im Los Angeles County Einkaufstüten nicht mehr kostenlos an die Kunden ausgegeben. Für uns ist das nicht so schlimm, da wir in Deutschland - außer z. B. bei C&A und Karstadt - sowieso nie Einkaufstüten benutzt haben sondern immer unsere Klappbox im Auto dabei hatten. Witzigerweise bekamen wir dann aber ab einem Betrag von 20 Dollar die Einkaufstüten gratis. Die Logik muss mir erstmal einer erklären...
Am Freitag sind wir bei unseren Freunden vom DMV vorbeigefahren um uns noch einmal den Bearbeitungsstand unserer Dokumente bestätigen zu lassen. Wir hatten bisher schon zu viele schlechte Erfahrungen mit den Auskünften am Telefon gemacht. Dort erhielten wir wieder eine Bestätigung über den Fortschritt in der Ausstellung. Auf die Nachfrage unsererseits, ob denn nun auch unsere Backgroundchecks bezüglich Bewerbungen funktionieren würden, bekamen wir leider eine unbefriedigende Auskunft. Wir sollten doch erst einmal abwarten, bis wir die Dokumente in den Händen halten. Dies wäre innerhalb von zwei Wochen der Fall. Von wann an wir die zwei Wochen rechnen sollen, konnte uns die zwar nette aber sonst etwas ahnungslose Sachbearbeiterin jedoch nicht sagen ("das können Sie so oder so sehen"). Während wir am Schalter warteten sah ich ein Plakat mit dem Aufruf, sich beim DMV zu bewerben. Das wollte ich mir dann zuhause mal genauer ansehen. Nach einem kurzen Abstecher bei unserem "Aldi" (Trader Joe's) haben wir dann noch Lotto gespielt. Der Jackpot war zwar "nur" bei 61 Millionen, aber wir sind ja nicht so gierig... Haben aber leider nicht gewonnen...

Samstag ging es dann wieder mal nach Camarillo. Wir wollten Karin und Horst ein schönes neues Jahr wünschen. Horst lag leider im Bett, da er sich eine Grippe oder ähnliches eingefangen hatte. Wir munterten Karin etwas auf und bekamen noch ein verspätetes Weihnachtsgeschenk von ihr - eine kuschelig weiche Decke und ein paar verschiedene Gewürze. Ein paar Tage vorher hatten wir bereits ein "Housewarming gift" von Freds Nachbarin May erhalten - unsere erste Palme. Pat und ich haben keine "grünen Daumen", aber irgendwie scheinen wir mit der Palme und auch mit unserem Weihnachtsstern (fand ich früher immer voll spießig) gut umzugehen. Sie sehen jedenfalls sehr schön aus und wachsen und gedeihen:


Für das Einzugsgeschenk von May haben wir uns dann auch noch persönlich bedankt. Nach einem netten Nachmittag und Abend sind wir dann wieder nach Hause gefahren. Zum ersten Mal seitdem wir in unserer neuen Wohnung wohnen, hatten wir in unserem Briefkasten einen Schlüssel liegen. In unserer Anlage ist das so, dass die Briefkästen in einer Wand sind. Es passen normale Briefe aber auch zusammengerollte Prospekte, Zeitungen und Zeitschriften hinein. Wenn man allerdings ein Päckchen bekommt, gibt es dafür in jedem dieser Briefkästenwände zwei größere Fächer wo die Päckchen hineingelegt werden können (wenn sie denn passen). Wenn man also ein Päckchen bekommt, wird der Schlüssel des Fachs in den eigenen Briefkasten gelegt. Da unsere Mütter uns bereits vor Weihnachten jeweils ein Päckchen geschickt hatten, waren wir sehr aufgeregt, als wir den Schlüssel gefunden haben. Aber es handelte sich bloß um unser neues TomTom, welches wir eine Woche vorher bestellt hatten. Mit dem hatten wir noch nicht gerechnet, weil laut Angabe von FedEx die Zustellung erst für Montag vorgesehen war. Wir beschäftigen uns dann noch ein wenig mit unserem neuen GPS und sind dann ins Bett gegangen.

Am Sonntag registrierten wir uns für das lebenslange Karten-Update bei TomTom, stellten unser TomTom nach unseren Wünschen ein und probierten ein paar Funktionen aus. Man kann mit dem Navi sprechen, klappt sogar ganz gut, wenn man ein paar Sachen beachtet. Wir planten schon einmal unseren Roadtrip an die Ostküste. Auf dem Weg dorthin würden wir Kat und Will in Tempe, Arizona besuchen, anschließend bei Claudia in Tucson, ebenfalls Arizona, vorbeifahren, durch New Mexico entlang der mexikanischen Grenze fahren, bei Tine in Houston, Texas vorbeifahren, durch die Südstaaten Louisiana, Mississippi und Alabama fahren bis wir dann unsere Freunde in Jacksonville, Florida besuchen würden. Nächste Woche Montag geht es nämlich bei Annika, Simon und Helene ab nach Florida. Goodbye Deutschland!
Anschließend legte ich mich nochmal ins Bett. Ich weiß nicht, ob es sich hierbei um eine Art von "Neujahrsdepression" gehandelt hat. Ich war müde, unzufrieden und hatte keine Lust auf gar nichts. Pat hingegen war fleißig und hat seinen Lebenslauf "amerikatauglich" gemacht und sich auf ein paar Jobangebote beworben.


Pat erhielt am Montag einen Rückruf von einem Versicherungsunternehmen, bei welchem er am vergangenen Freitag bezüglich "Covered California" angerufen und auf den Anrufbeantworter gesprochen hatte. "Covered California" ist eine Form der "Obamacare" hier in Kalifornien. Laut Aussage des netten Herrn qualifizieren wir uns, da wir derzeit noch keine Einkünfte hier in den USA haben und Pat auch noch schwerbehindert ist, für "Medi-Cal", was wiederum die kalifornische Form der Medicaid ist. Das ist die Krankenversicherung, die man hier bekommt, wenn man z. B. unter eine bestimmte Einkommensgrenze fällt, eine Schwerbehinderung hat, etc. Soviel zu dem schlechten Sozialstaat hier. Der Antrag wurde dann gleich telefonisch von einer Dame aufgenommen. Jetzt müssen wir nur noch einen "Plan" auswählen und wir sind krankenversichert...
Meine schlechte Laune hielt noch den gesamten Montag an. Wir sind deshalb am Nachmittag nochmal los, damit wir mal wieder vor die Tür kommen, haben getankt und sind einen Kaffee trinken gegangen. So ein richtig gemütliches Café wie beispielsweise das Café Mozart am Sendlinger Tor in München haben wir hier leider noch nicht gefunden. Vielleicht tut sich ja diesbezüglich noch etwas auf...

Am Dienstag haben wir dann unsere Autoversicherung stillgelegt, da wir ja noch einmal einen Mietwagen über ADAC gebucht hatten. Die Versicherung wäre sonst doppelt gewesen. Die brauchten wir ja nur während der Zeit in der wir direkt über Enterprise USA gebucht hatten. Ich war etwas besser drauf und Pat half mir mit der Formulierung meines Lebenslaufs. Ich habe mich dann auch gleich beim DMV beworben. Jaja, manch einer wird jetzt sagen, dass ich das ja die ganze Zeit gemacht habe und ja eigentlich etwas anderes machen wollte hier in den USA. Aber ich habe mir dabei Folgendes gedacht: ich kenne mich ja grundsätzlich in der Branche aus, was den Einstieg etwas erleichtert; außerdem sind staatliche Jobs immer ganz gut, was "Benefits" (z. B. Krankenversicherung, Urlaubsanspruch, Zuzahlung zu Rentenvorsorge) angeht. Lustigerweise musste ich online unter anderem angeben, wie lange ich bereits Erfahrung(en) in einem kalifornischen Regierungsjob bzw. in einem ähnlichen Job habe. Die Angabe sollte in Monaten erfolgen. Wir rechneten dann aus, wieviele Monate 15 Jahre sind und Pat befürchtete schon, dass das Programm die 180 Monate nicht nehmen würde sondern nur zweistellige Angaben. Es hat aber funktioniert... Ich habe mich dann noch für den Eignungstest am Samstag angemeldet. Nachmittags waren wir noch bei Costco einkaufen. Von dort haben wir uns fürs Abendessen leckeres Sushi mitgebracht.

Am vergangenen Mittwoch Morgen ist etwas sehr Trauriges passiert. Unser Freund Horst ist gestorben. Ihm ging es die letzten Wochen seit Weihnachten schon sehr schlecht. Am vergangenen Sonntag hat er sich dann selbst ins Krankenhaus eingewiesen. Er hatte Fieber und seit Tagen kaum etwas gegessen. Wie sich nun herausstellte, hatte er eine Lungenentzündung. Am Mittwoch wollte sein Herz dann nicht mehr. RIP Horst!

Nachmittags sind wir mal wieder zum LAX gefahren um unser Auto zu tauschen. Der Mitarbeiter am Schalter, der selbst vor ca. 20 Jahren aus Pakistan eingewandert ist, war sehr nett (und sprach fast akzentfreies Englisch). Wir tauschten ein paar Einwanderererfahrungen aus. Wir erzählten ihm auch von unserer Ölwechsel-Geschichte beim letzten Mietwagen. Er schaute, was er im Rahmen seiner Möglichkeiten als Wiedergutmachung für uns tun könnte und gab uns ein kostenloses Upgrade. Wenn wir nicht zufrieden wären, bot er uns außerdem an, dass wir das Auto jederzeit nochmal bei ihm tauschen könnten. Wir zogen dann mit einem sportlichen Zweitürer ab. Er gab uns noch seine Telefonnummer für den Fall, dass wir doch ein anderes Auto haben wollten. Sehr nett von ihm...
Abends gingen wir zum Essen zu Polly's Pies. Es war wie immer sehr lecker - vor allem der Nachtisch. Ein Kuchen mit Peanutbutter und einer Art Puddingcreme, den sie auf Wunsch wieder ins Programm genommen hatten. Er war super lecker aber leider zu mächtig. Den Rest gab es dann am Donnerstag.

Am Donnerstag hatten wir noch ein paar Sachen zu erledigen. Unter anderem wollten wir für eine unserer beiden Duschen ein Zwischenstück zum Anbringen des Brausekopfs. Also waren wir im Lowe's Baumarkt. Dort sind die Mitarbeiter eher so wie in einigen Geschäften in Deutschland - sie gehen schnell in die andere Richtung, damit man sie nicht anspricht. Als wir dann doch eine Mitarbeiterin gefunden hatten, versicherte sie uns sehr genervt, dass die von uns ausgesuchte Halterung sicherlich passen würde - was, wie sich zuhause herausstellte jedoch nicht der Fall war.

Die Tochter unseres Vermieters vermittelte uns einen Installateur, der sich am Nachmittag unseren Kamin anschauen sollte. Er muss aber nochmal vorbeikommen, weil er erst einmal die Ersatzteile besorgen muss. Robert, so hieß der Installateur, kam irgendwo aus Pakistan oder Indien. Wie die meisten Menschen aus dieser Region, sprach auch er ein sehr schlechtes Englisch, jedenfalls hatten wir Probleme mit dem Akzent. Er war sehr nett und wir unterhielten uns noch ein bisschen. Er fragte, wo wir denn herkämen. Wir könnten ja gut Englisch, aber ich hätte einen sehr starken Akzent. Das sagt der Richtige...
Abends waren wir dann mit Fred und Verena in Hollywood beim Farmer's Market. Dort kann man sich an verschiedenen Ständen Köstlichkeiten aus aller Welt aussuchen. Wir haben uns für Südstaatenküche mit Seafood und Süßkartoffelsalat entschieden. Anschließend ging es zum Griffith Observatorium. Verena wollte dort zum Abschied noch hin, da sie ja am Freitag wieder nach München zurückfliegen musste. Als wir dann nach Hause wollten, kamen uns die Bauarbeiten auf dem Freeway in die Quere. Es war nicht möglich, auf den I-405 zu fahren. Also ging es mal wieder über Umwege und unter anderem über den Mulholland Drive in Richtigung San Fernando Valley. Gut dass Fred mal Taxifahrer in Los Angeles war und sich daher sehr gut auskennt was alternative Routen angeht...

Am Freitag gegen Mittag fuhr Verena zum Flughafen um wieder nach München zu fliegen. Bevor wir uns auf den Weg nach Camarillo machten, um zu schauen, wie es Karin geht und um unser Beileid zu bekunden, sind wir nochmal an unseren Briefkasten gegangen. Endlich, mein Führerschein war da!!! Gerade rechtzeitig für den bevorstehenden Einstellungstest beim DMV am nächsten Morgen. Abends bin ich dann verhältnismäßig früh ins Bett gegangen.

Um 6 Uhr klingelte der Wecker. Ohne Frühstück und Kaffee bin ich dann um 8 Uhr etwas aufgeregt bei unserer nächsten DMV-Filiale angekommen. Dort standen bereits einige Leute vor der Tür. Als um 8:30 Uhr endlich geöffnet wurde, mussten alle ihren Führerschein bzw. sonstigen Identitätsnachweis sowie das Schreiben, dass man sich online angemeldet hatte, vorzeigen. Lustigerweise gab es zwischen den Prüflingen immer wieder ein paar Leute, die dachten, dass der DMV normal geöffnet hätte. Die Leute wurden dann wieder weggeschickt.
Der Test ging nach Erledigung aller Formalitäten um 9:20 Uhr los und dauerte bis 5 nach 12. Es gab 125 Fragen aus vier unterschiedlichen Bereichen. Zuerst wollten sie die Fähigkeiten im Rechnen erfragen. Man musste beispielsweise wissen, wieviel Wechselgeld jemand bekommt, der eine Leistung für $78.50 zu bezahlen hat und vier Scheine à $20 gegeben hatte. Irgendwie musste ich bei der Art von Fragen schmunzeln, fühlte ich mich an unsere diversen Erfahrungen beim Einkaufen erinnert, wenn wir zusätzliches Kleingeld für die Nachkommastellen an die jeweilige Kassiererin z. B. bei Ross gegeben hatten und sie nicht ausrechnen konnte, wieviel sie nun als Wechselgeld zurückgeben musste. Im zweiten Teil musste man Fakten aus verschiedenen Vorschriften auf bestimmte Sachverhalte anwenden können. Im dritten Teil wurden die sprachlichen Fähigkeiten getestet. Fand ich schon als "Nichtmuttersprachler" krass, denn die Lückentexte waren ungefähr auf dem Niveau der siebten oder höchstens achten Klasse Englischunterricht in Deutschland. Im letzten Teil wurden Situationen vorgegeben und man sollte ankreuzen, wie man in den verschiedenen Situationen reagieren würde. Der erste geschilderte Fall war z. B., dass man einen Kunden aufruft, dessen Kinder unentwegt rumbrüllen und alle anderen Kunden und Kollegen aufregen. Da es auch bei diesen Fragen vier Antwortmöglichkeiten gab, machte ich mir natürlich desöfteren Gedanken, ob nun selbständiges Handeln und Entscheiden gefragt war oder ob du bestimmte Vorgaben einhalten musst und im Zweifelsfalle immer deinen Supervisor (Vorgesetzten) zu Rate ziehen musst. Pat meinte, ich mache mir zu viele Gedanken. Eventuell, so dachten wir uns beim anschließenden Gespräch darüber, wollen sie auch nur sehen, wie man so drauf ist um einzuschätzen, ob man für diese oder jene Position geeignet ist. Es gibt nämlich nicht immer nur richtig und falsch in solchen Situationen, wie ich ja aus meiner zwölfjährigen Berufserfahrung auf dem Amt zu genüge weiß... Nach dem Test bekamen wir noch eine Info mit, dass wir unsere Ergebnisse in ca. sechs bis acht Wochen online abrufen könnten. Wenn die Testanforderungen zu siebzig Prozent erfüllt sind, wird man in eine Datenbank aufgenommen und kann sich für entsprechende Jobs bewerben.

Da unser schnittiges Auto nicht so wirklich für den alltäglichen Gebrauch geeignet scheint, sind wir am Samstagnachmittag mal wieder zur Autovermietung gefahren. Unser Freund aus Pakistan war leider nicht da. Ein Kollege von ihm hat uns aber geholfen. Nun bekamen wir einen 2014-er Toyota Corolla mit Rückfahrkamera und knapp 5.000 Meilen auf dem Tacho. Auf dem Heimweg blinkte - oh Wunder - das Lämpchen für Inspektion auf. Und täglich grüßt das Murmeltier. Nun haben wir ein solch schönes, sparsames aber trotzdem übersichtliches Auto und müssen es wieder zurückbringen. Wahrscheinlich werden wir nun am Mittwoch nochmal das Auto tauschen. So ein Ärger...


Gestern waren wir bei Whole Foods einkaufen. Das ist eine Supermarktkette, wo man frische, ökologische sowie importierte Lebensmittel kaufen kann. Das soll nicht heißen, dass die Sachen dort nur teuer sind. Doch manchmal, aber die Erfahrung haben wir auch schon in Deutschland gemacht, ist für die Hersteller oder den Händler das aufgedruckte "BIO" oder wie hier "ORGANIC" ein Freibrief für den Verkauf zum doppelten oder dreifachen Preis. Wir haben uns aber unter anderem einen leckeren Saint Albray-Käse sowie ein Roggenbrot gekauft. Das Brot hat mit dem frischen Käse sehr lecker geschmeckt, kann man sich auch hin und wieder mal gönnen. Was man sagen muss ist, dass Käse hier grundsätzlich - wie auch andere Milchprodukte - sehr teuer ist. Ich werde mich nun demnächst mal damit auseinandersetzen, Quark selbst herzustellen, da man den hier so gut wie gar nicht, und wenn, wie wir gestern bei Whole Foods gesehen haben, nur sehr teuer bekommt. Ein kleiner 150-g-Becher hat $2,49 gekostet...

Heute hat Pat nochmal bei Covered California angerufen, da wir unseren Plan nun doch noch nicht auswählen konnten. Laut einer Aussage einer Dame am Telefon liegen sie mit der Abarbeitung der Anträge soweit zurück, dass sie die im Oktober gestellten Anfragen gerade bearbeiten. Bis zur Bearbeitung unseres Antrages seien wir aber für Notfälle auf jeden Fall versichert. Mal schauen... So ganz haben wir dem Braten nicht getraut und Pat hat nochmal angerufen. Dann erhielt er die Auskunft, dass wir nochmal eine andere Telefonnummer anrufen könnten um einen Plan für uns auszusuchen. Leider sind wir dort aus der Warteschleife rausgeschmissen worden und werden nun zurückgerufen.


Heute Mittag klingelte es an unserer Wohnungstür - der Postmann brachte ein Päckchen, nämlich das von meiner Schwiegermutter. Nach über drei Wochen ist es nun endlich angekommen. Hoffentlich ist noch alles drin, was außen draufsteht. Der Zoll hat sich echt Zeit gelassen... Das Päckchen von meiner Mutter ist immer noch nicht da. Bin mal gespannt, wann das kommt. Wenn ich fertig geschrieben habe, werden wir das Päckchen öffnen... Das ist ja wie Weihnachten...



Song of the day: The Marvelettes - Please Mr. Postman

1 Kommentar:

  1. Hallo Alex,
    erst mal noch ein gutes neues Jahr für Euch, vor allem mit viel Erfolg bei der Jobsuche! Ich hatte mal wieder Zeit, bei Euch reinzuschauen, bin auch gerade dabei, unsere nächste USA-Reise zu planen, möglicherweise steht der Großraum LA wieder mit auf dem Programm.
    Als Hobby Bodybuilder kann ich Dir sagen, dass Quark selber machen nicht so schwierig ist, in den USA greife ich aber immer lieber auf Greek Yogurt zurück, den es ja auch in verschiedenen mehr oder minder mageren Versionen und Geschmacksrichtungen gibt. Aber für Kartoffeln mit Quark taugt er natürlich nicht :-).
    Wir drücken die Daumen für die laufende application und wünschen weiterhin eine gute Zeit in der neuen Heimat!
    LG, Markus

    P.S. Das Café Mozart ist lang nicht mehr so gemütlich wie noch vor ein paar Jahren, und es findet sich sicher eine Alternative. Wir konnten letztes Jahr sogar mal richtig guten Kaffee finden, man muss nur lange genug danach suchen.

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