Mittwoch, 12. Februar 2014

Spanner, Elefanten und die Frau mit dem Spiegel

Irgendwie haben wir schon ein paar komische Nachbarn. Diesen wollte ich mal ein paar Zeilen in meinem Blog widmen. Wir haben in München ja schon einiges erlebt, was Nachbarn so fertigbringen, doch hier scheint das Ganze noch etwas extremer zu sein. Wir haben mit unseren Nachbarn eigentlich gar keinen Kontakt. Eine Frau fragte Pat ein paar Tage nach unserem Einzug, ob wir neu hier wären und meinte, dass sie das Gebäude hasst aber trotzdem "Herzlich Willkommen". Eine ältere Frau im selben Stockwerk sehen wir ganz oft mit ihrem süßen Hund Gassi gehen. Mit ihr haben wir uns auch schon öfter mal nett unterhalten. Sie ist aber wirklich eine Ausnahme.
Vor ein paar Wochen fing es dann mit der "Frau mit dem Spiegel" an. Ich dachte erst, die schaut sich halt mal kurz im Spiegel an, zieht sich eventuell mal die Lippen nach oder so. Aber sie ist stundenlang draußen vor unserem Gebäude auf und ab gegangen und hat immer wieder in den Spiegel geschaut. Wir haben sie dann noch an ein paar anderen Tagen immer wieder in derselben Haltung rumlaufen sehen. Schon irgendwie seltsam... Die Nachbarn direkt über uns sind sehr - wie soll ich es nett ausdrücken? - lebhaft. Wir haben echt kein Problem damit, wenn Kinder mal rumtollen. Doch diese Nachbarn sind echt der Hammer. Die laufen durch die Wohnung wie eine Herde Elefanten. Zu den unmöglichsten Tag- und vor allem Nachtzeiten drehen die den Fernseher bis hinten auf, stellen die Waschmaschine an oder lassen sich stundenlang die Badewanne volllaufen. An Weihnachten haben wir deshalb auch mal den Sicherheitsdienst angerufen, als um halb eins in der Nacht immer noch keine Ruhe war. Anfang des Jahres haben wir dann zum ersten Mal die Nachbarn direkt unter uns bemerkt. Ein junger Mann (alternativ eine ältere Frau) steht seitdem immer wieder stundenlang auf dem Balkon und telefoniert in einer uns nicht bekannten Sprache (hört sich aber arabisch an). Wer solche Unterhaltungen am Telefon (z. B. aus der Bahn) kennt, weiß auch, dass diese nicht in Zimmerlautstärke stattfinden. Vor zwei Wochen fanden hier im Gebäude jeden Abend Parties statt - da es am Wochenende war, habe ich nichts gesagt. Doch irgendwann haben sich dann andere Nachbarn beschwert und es wurde noch lauter (weil sich die Feiernden mit denen, die sich beschwert haben angelegt haben), dazu kamen dann noch die kleinen kläffenden Hunde, die in jede Handtasche passen, denn davon gibt es hier in jedem zweiten Apartment einen.

Ach und als ich vorletzte und letzte Woche wegen unserer ausgefallenen Spülmaschine öfter am Spülspecken stand, fiel mir noch ein weiterer Nachbar auf. Ich hatte ihn schon öfter mal vorbeilaufen sehen (vor unserem Küchenfenster, das zum Innenhof zeigt, ist ein Gang entlang, der zum Aufzug führt). Da wir im zweiten Stock wohnen sind zwischen den einzelnen Korridoren Lichthöfe. Nun ist der Typ in der letzten und vorletzten Woche dauernd gegenüber unserem Fenster für ca. fünf bis zehn Minuten stehengeblieben und hat immer gegenüber in den Lichthof gestarrt. Manchmal steht er auch einfach neben dem Aufzug und schaut in das gegenüberliegende Apartment. Ich hoffe mal, dass er kein Spanner ist, der einer Nachbarin beim An- oder Ausziehen zugesehen hat. Obwohl das hier eher nicht möglich ist. Was uns nämlich auch aufgefallen ist, ist die Tatsache, dass die Amerikaner eigentlich immer ihre Jalousien zu haben. In vielen Häusern und Wohnungen gibt es gar keine natürliche Beleuchtung durch Sonnenlicht von außen. Die schalten dann nur ihre Lampen an.



















Heute mal kein "Song of the day" sondern passend zum Thema ein "Album of the day":
Bryan Adams - Waking up the neighbours

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